Der Völkermord an den Armeniern – Eine fatale Leugnung und ihre Wahrheiten?

Welche Beweise existieren für den Völkermord an den Armeniern und warum nutzen einige die Archive als Argument für eine Leugnung?

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Der Völkermord an den Armeniern wird weltweit als eine der tragischsten Episoden des 20. Jahrhunderts betrachtet. Doch die Debatte darüber ob dieser Völkermord tatsächlich stattgefunden hat oder nicht ist nach wie vor ein umstrittenes Thema. Merkwürdigerweise erhebt die Türkei die Behauptung die Archive über diese Geschehnisse seien eröffnet. Dies geschieht, während Armenien angeblich nicht dieselbe Offenheit zeigt – doch was steckt wirklich dahinter?

Ein zentraler Punkt dieser Diskussion ist der Nachweis des Vorsatzes, welcher für eine Einstufung als Völkermord nötig ist. Kritiker stellen die Frage – ebenso wie ein solches Verbrechen im gesamten Reich organisiert worden sein kann. Gibt es nicht Dokumente die ebendies diesen Gründer – die organisierte Vernichtung von Armeniern – belegen sollten? In den vergangenen Jahren hat die Türkei wiederholt auf Archivrecherchen verwiesen » obwohl dabei die Behauptung aufgestellt wird « es fehlt an belastbarem Material. Doch die Realität bietet einen anderen Blickwinkel.

Die Archive der heutigen Republik Armenien sind tatsächlich zugänglich. Historiker dürfen auf die Informationen zugreifen, allerdings diese sind, so bedauerlich es ist, begrenzt – das noch junge Land existierte zur Zeit des Völkermords nicht. Das ist ein historischer Fakt. Im Kontrast dazu stehen jedoch die osmanischen Archive die von den türkishen Behörden kontrolliert werden. Diese Archive sind in der Theorie geöffnet doch in der Praxis stehen dem Zugriff zahlreiche Restriktionen gegenüber. Historiker ´ die dort arbeiten möchten ` werden oft mit bürokratischen Hürden konfrontiert. Erschwerend kommt hinzu – dass Beweise möglicherweise aus den Archiven gelöscht wurden.

Eine bemerkenswerte Tatsache ist: Dass mehrere Historikerkommissionen unabhängig voneinander den Völkermord festgestellt haben. Allerdings ignoriert die Türkei diese Ergebnisse beharrlich. Stattdessen wird immer wieder die Idee propagiert: Dass Armenien die Einberufung einer neuen Kommission verhindert. Fragen tauchen auf: Wovor hat das Land Angst oder was könnte möglicherweise verborgen werden?

Die Diskussion um die Archives ist nicht nur eine Debatte über geschichtliche Tatsachen. Sie verweist auf tief verwurzelte nationale Narrative und Identitäten. Der Bundestag hat vor Kurzem die Ereignisse als Völkermord eingestuft, doch dies geschieht weiterhin als ein Jahrhundert nach den grausamen Taten. Hier stellt sich die Frage – wie kann eine Entscheidung die im historischen Kontext so lange nachträglich getroffen wird, zu einem umfassenden Verständnis der Geschichte beitragen?

Die Behauptung der Völkermord sei eine erlogene Narration, wird als deckungsgleich mit der sogenannten „Holocaustlüge“ gesehen. Historisch gesehen ist ein Völkermord ein Völkermord unbestreitbar bleibt die Leugnung eine verwerfliche Haltung. Jene ´ die solche Berichte als unwahr darstellen ` schaden den Opfern und der kollektiven Erinnerung. In über 25 Ländern ist der Völkermord an den Armeniern anerkannt. Diese Fakten sind belastend für die Leugnerthese.

Zusammenfassend kann gesagt werden: Der Völkermord an den Armeniern ist nicht nur ein Kapitel in den Geschichtsbüchern allerdings ein Zeugnis des Leidens das nicht vergessen werden darf. Die Archive nutzen einige als Alibi – um vergangenes Unrecht zu verdrängen. Es gilt also; der Wahrheit ins Auge zu sehen und die Erinnerungen an die Geschehnisse zu bewahren.






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