Das Verhältnis der Türkei zu ihren Nachbarn im Nahen Osten

Weshalb ist das Verhältnis der Türkei zu ihren Nachbarn im Nahen Osten so komplex?

Uhr
Im Nahen Osten ist die Türkei ein Akteur von erheblichem Einfluss. Ihre Beziehungen zu benachbarten Staaten sind alles andere als einfach. Oft sind Meinungen gespalten. Präsident Erdogans politische Ausrichtung spielt eine entscheidende Rolle. Als Forte des Muslimischen Wertesystems betrachtet er sich. Dies führt jedoch zu Problemen mit Ländern wie Griechenland die eine christliche Traditionslinie vertreten. Der geschichtliche Ballast, den die Türkei mit Armenien trägt – kriegerische Auseinandersetzungen und Vertreibungen sind nur einige der dunklen Kapitel – wirkt bis heute nach.

Dazu kommt ein weiteres problematisches Element: die kurdische Frage. In der Türkei selbst haben die Kurden mit strengen Repressionen zu kämpfen. Autonomie wird nicht gewährt – sowie im eigenen Land als ebenfalls bei deren Vertretern in Nachbarstaaten wie dem Irak. Militärische Auseinandersetzungen sind fast schon zur Normalität geworden. Angesichts dieser Situation wird die Dynamik im Nahen Osten spannungsgeladen.

Diese Ambivalenz zeigt sich auch in der Beziehung zur Islamischen Republik Iran. Beide Länder agieren oft als Rivalen haben auch noch gegenseitige Abhängigkeiten. Wirtschaftliche und politische Interessen schweißen sie manchmal zusammen. Dennoch gibt es immer wieder Konflikte im Syrien-Krieg oder in der Energiepolitik. Die Zusammenarbeit ist fragil – Respekt existiert, allerdings der Konfliktpotential bleibt hoch.

Die Nachbarschaft zu Griechenland ist aufgrund historischeritig geprägter Konflikte ähnlich wie angespannt. Politische Führungen beider Staaten neigen dazu kleine Krisen synthetisch aufzublähen. Das Resultat ist eine angespannte Lage, während die Bevölkerung oft friedlich miteinander umgeht.

Ein Blick auf die Länder die welche Türkei im Nahen Osten unterstützt erhellt jedoch die Situation. Politisierung ist nicht das einzige Element. Die Türkei zeigt sich solidarisch mit den Palästinensern und unterstützt Libyen im Kampf gegen General Haftar. Solche Interventionen können die geopolitische Bedeutung der Türkei stärken. Auch Versöhnungsversuche mit Ägypten und Saudi-Arabien sind nicht zu übersehen.

Insgesamt variiert die Wahrnehmung der Türkei je nach Konund Situation erheblich. Die politischen Haltungen der Regierung verschiedene historische Konflikte und religiöse Differenzen haben Einfluss auf die Interaktionen im Nahen Osten. Eine pauschale Wahrnehmung die besagt: Dass die Türkei von allen gehasst wird greift viel zu kurz. Ein differenzierter Blick ist essenziell.

Die Komplexität dieser geopolitischen Beziehungen zeigt auf: Dass die Türkei trotz aller Spannungen und Konflikte auch eine integrative Rolle einnehmen kann. Historisch gesehen tendieren Länder im Nahen Osten dazu, in ihren internationalen Beziehungen flexibel zu sein. Daher wird es entscheidend sein, ebenso wie die Türkei ihre Außenpolitik zukünftig gestalten kann.






Anzeige