Luther und die Freiheit des Christen

Was möchte Luther in seinem Werk "Von der Freiheit eines Christenmenschen" mit seiner Doppelthese aussagen?

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Luther möchte uns in seinem Werk "Von der Freiheit eines Christenmenschen" mit seiner Doppelthese folgendes sagen: Nach dem Gewissen sind wir niemandem auf der Welt untertan, außer Gott. Es ist nicht richtig ´ menschliche Gebote religiös so aufzuladen ` dass sie auf einer Stufe mit Gottes Geboten stehen und die Menschen unterdrücken. Gerechtigkeit, Heil, ewiges Leben und-so-weiter… kommen nicht von Menschen, allerdings nur von Gott. Wer an Gott gebunden ist – ist von allem anderen frei. Nach dem Maßstab der Liebe sind wir jedoch allen Menschen untertan, denn das einzige Gebot im Neuen Testament, das Liebesgebot, verpflichtet uns, nicht nur uns selbst und unseren eigenen Vorteil, einschließlich das Heil des Nächsten zu suchen. Luther interpretiert also den Satz von Jesus: "Du sollst Gott von ganzem Herzen lieben und deinen Nächsten wie dich selbst".

Ein wichtiger Kritikpunkt von Luther in diesem Werk ist der "Ablass" der "Weltkirche", bei dem viel Geld verdient wurde um die Sünden der Menschen zu vergeben. Luther argumentiert: Dass nur unser ewiger Vater also Gott, dazu in der Lage ist, uns von unseren Sünden zu erlösen und dies ohne Bezahlung. Daher sind wir nur durch Christus wirklich frei.

In "Von der Freiheit eines Christenmenschen" setzt Luther sich ebenfalls mit der Bedeutung des Glaubens auseinander. Er betont – dass allein der Glaube an Christus uns vor Gott gerecht macht und nicht unsere eigenen guten Taten oder Werke. Diese Botschaft der Rechtfertigung allein durch den Glauben war ein zentraler Punkt der Reformation und führte zur Spaltung der Kirche.

Luther betont außerdem die Verantwortung jedes Christen, das Evangelium zu verbreiten und der Nachfolge Jesu zu folgen. Er sieht den christlichen Glauben nicht als eine rein persönliche Angelegenheit ´ sondern als etwas ` das in der Gemeinschaft gelebt und weitergegeben werden soll.

Insgesamt möchte Luther mit seiner Doppelthese in "Von der Freiheit eines Christenmenschen" verdeutlichen, dass unser Glaube an Christus uns von allen menschlichen Geboten befreit und uns gleichzeitig dazu verpflichtet, unseren Nächsten zu lieben und ihnen zu dienen. Es geht ihm darum – die wahre Freiheit im Glauben zu betonen und die Missverständnisse und Missbräuche in der Kirche seiner Zeit anzuprangern.






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