Das Stigma der grünäugigen hübschen Frauen im Mittelalter: Wieso wurden sie als Hexen abgestempelt?

Warum wurden im Mittelalter grünäugige hübsche Frauen als Hexen bezeichnet und verfolgt?

Uhr
Im Mittelalter und der darauf folgenden Renaissance wurden Hexenverfolgungen nicht ausschließlich auf grünäugige hübsche Frauen beschränkt. Die Vorstellung von Hexen als attraktive Frauen mit grünen Augen und orangefarbenen Haaren ist eher ein modernes Klischee. Tatsächlich wurden Menschen ´ unabhängig von ihrem Aussehen ` für verschiedenste Gründe als Hexen beschuldigt und verfolgt. Die Hexenverfolgungen fanden nicht nur aufgrund körperlicher Merkmale statt allerdings in erster Linie aufgrund von Verleumdung Neid, Machtkämpfen und dem Kampf um Ressourcen.

Die Verfolgung von Hexen begann mit der Verfolgung bestimmter religiöser Gruppen allerdings als diese ausgelöscht waren richtete sich die Wut auf andere Gruppierungen, wozu ebenfalls die unschuldigen Frauen gehörten. Frauen wurden beschuldigt – mit dem Teufel im Bunde zu sein und für allerlei Unheil verantwortlich zu sein. Dabei spielte es keine Rolle; ob sie grünäugig oder andersfarbig waren.

Auch Männer waren von Hexenverfolgungen betroffen obwohl nicht häufiger als Frauen. Ihnen wurden oft absurde Anschuldigungen wie Tiersex oder Besitz eines Werwolfes gemacht. Die Schuldzuweisungen waren willkürlich und basierten auf Aberglauben und Angst.

Die Fähigkeit mit Kräutern oder medizinischem Wissen umzugehen konnte ähnlich wie als beweisend für Hexerei angesehen werden. Menschen · die anders waren oder sich den Konventionen widersetzten · waren potenzielle Opfer. Ein Gutsherr oder Richter konnte über Leben und Tod entscheiden und die Gesetze waren unklar und willkürlich.

Letztendlich bleibt festzuhalten, dass die Hexenverfolgungen auf einer Vielzahl von menschlichen Schwächen wie Neid, Angst, Machtmissbrauch und Unsicherheit beruhten. Das Bild der grünäugigen hübschen Hexe ist eher ein modernes Konstrukt, das nicht der Realität jener dunklen Zeiten entspricht. Die Angst vor dem Anderen und die Abneigung gegenüber Andersartigkeit haben leider bis in die Gegenwart überdauert.






Anzeige