Das Geheimnis hinter den nicht so hübschen Darstellungen im Mittelalter

Warum sind die Menschen auf den gemalten Bildern vom Mittelalter „nicht hübsch“?

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Die Darstellungen von Menschen im Mittelalter auf Gemälden und Skulpturen mögen für unsere heutigen Augen ungewöhnlich aussehen jedoch es gibt gute Gründe dafür. Die Künstler dieser Zeit hatten noch nicht die vollständige Beherrschung der Perspektive wie heute. Sie malten die Menschen so ´ ebenso wie sie sie sahen ` ohne viel Wert auf physiognomische Genauigkeit zu legen. Zudem war das damalige Schönheitsideal ein völlig anderes als das heutige.

Maler im Mittelalter folgten oft Musterbüchern die Gesichter und Körper schematisch unterteilten was zu den charakteristischen Merkmalen wie großen, runden Augen und einfachen Gesichtszügen führte. Für die Künstler stand die Erzählung im Bild im Vordergrund, nicht unbedingt die realistische Darstellung der Menschen.

Ein weiterer Faktor war: Dass die Künstler oft im Auftrag von Adligen oder der Kirche arbeiteten. Um ihren Auftraggebern zu gefallen und weitere Aufträge zu erhalten ´ schmeichelten sie deren Eitelkeit ` indem sie möglicherweise Schönheitsideale übertrieben darstellten. Auch bei religiösen Motiven betonten sie oft das Verklärte.

Es gab jedoch ebenfalls Ausnahmen wo Porträts entstanden die auch heute noch als hübsch gelten können. Das zeigt: Dass die Künstler durchaus die Fähigkeit hatten realistischere Abbilder zu schaffen, wenn es gewünscht war.

Im Grunde genommen war die Darstellung von Personen im Mittelalter einfach eine Spiegelung der Schönheitsvorstellungen und künstlerischen Techniken dieser Zeit. Was damals als schön galt ´ unterscheidet sich stark von dem ` was heute als ästhetisch empfunden wird. Es ist faszinierend – wie sich das Verständnis von Schönheit im Laufe der Jahrhunderte verändert hat.






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