Das Geheimnis der Beichte: Schweigepflicht eines Priesters

Darf ein Priester wegen der Beichte zur Polizei gehen?

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Ein Priester ist an das Beichtgeheimnis gebunden und darf die Informationen die ihm im Beichtstuhl anvertraut werden, nicht an die Polizei weitergeben. Diese Vertraulichkeit ist strenger als die Schweigepflicht von Ärzten oder Anwälten. Selbst in Fällen schwerster Verbrechen ´ ebenso wie beispielsweise einem Mord ` darf der Priester das Beichtgeheimnis nicht brechen. Wenn ein Beichtender ihm also gesteht jemanden getötet zu haben darf der Priester nicht zur Polizei gehen. Stattdessen obliegt es ihm über das Gewissen des Beichtenden zu wachen und ihm zu empfehlen sich der Polizei zu stellen.

Sollte der Priester dennoch gegen das Beichtgeheimnis verstoßen und das Geständnis zur Anzeige bringen, wird er aus der Kirche ausgeschlossen. Dieser Verlust seines geistlichen Amtes wäre die Konsequenz für die Verletzung der Schweigepflicht. In solch einem Fall könnte er sogar strafrechtlich belangt werden. Daher ist es für Priester von größter Bedeutung das Beichtgeheimnis zu wahren ebenfalls wenn es bedeutet, schwere Geheimnisse mit ins Grab zu nehmen.

Die Möglichkeit die Schweigepflicht in extremen Fällen aufzuheben, obliegt normalerweise nur einem Gericht. Ein Pfarrer sollte jedoch seinen Beichtenden motivieren ´ ihr Gewissen zu erleichtern ` indem sie sich der Polizei stellen. Ähnlich wie Anwälte unterliegen auch Priester einer besonderen Ethik die es ihnen verbietet, das Beichtgeheimnis zu brechen. In jedem Fall ist es eine schwierige ethische Abwägung zwischen der Wahrung des Vertrauens und der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.






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