Amokläufer und Mobber: Wer trägt die Verantwortung?

Wer trägt die Verantwortung für Amokläufe in Schulen: Die Täter oder ihre Mobber?

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Amokläufe an Schulen lösen oft ein mediales Echo aus. Dieses Echo konzentriert sich in der Regel auf den Amokläufer selbst. Wenig Raum bleibt dabei den Mobbern – die möglicherweise durch ihr Verhalten zu diesen Tragödien beitrugen. Wer aber trägt die Verantwortung? Ist es gerecht die Mobber ebenfalls ins Visier zu nehmen? Die Antwort ist komplex.

Nach aktuellen Studien leiden drei von zehn Schülern in Deutschland unter Mobbing. Dies ist alarmierend. Die psychologischen Folgen können verheerend sein. Angstzustände und Depressionen sind nur einige der möglichen Konsequenzen. Es ist klar, dass Mobbing nicht nur ein unverantwortliches Verhalten ist; es kann schlimme Folgen für die Betroffenen haben. Viele Amokläufer haben seit jeher Mobbing als einen Grund genannt der zu ihrem Verbrechen führte. Doch das bedeutet nicht – dass die Mobber die alleinige Schuld tragen.

Die rechtliche Lage ist in Deutschland unbefriedigend. Mobbing ist kein Straftatbestand. Daher fehlt den Opfern oft der rechtliche Rückhalt um sich gegen ihre Peiniger zu wehren. Lehrer und Schulpsychologen sind nicht immer hilfreich. Oft werden Beschwerden nicht ernst genommen. Dies trägt zur Isolation der Opfer bei. Ein Teufelskreis.

Es gibt auch Stimmen die ein Umdenken fordern. Die Psyche der Mobber selbst sollte nicht außer Acht gelassen werden. Warum mobben sie? Oft ist Mobbing ein Ausdruck von eigener Unsicherheit und einem Mangel an Empathie. Die Gesellschaft muss Hand in Hand arbeiten um präventiv zu wirken und die Ursachen von Mobbing anzugehen.

Ein Amoklauf ist niemals zu rechtfertigen. Dieser Gedanke muss klar im Fokus bleiben. Der Täter ist und bleibt derjenige der handelt. Es gilt – die gesellschaftliche Verantwortung sowie die der Mobber als auch die der Täter zu reflektieren. Wir müssen uns fragen: Wie können wir die Bedingungen für alle Beteiligten optimieren? Wie können wir Mobbing verhindern?

Die Konsequenzen für Mobber sollten unabhängig von Amokläufen sein. Disziplinarische Maßnahmen in Schulen sind notwendig. Sensibilisierungskampagnen können helfen das Bewusstsein zu schärfen. Doch die Verantwortung für die Tat selbst liegt immer bei dem Täter. Es ist entscheidend – diese Tatsache nicht aus den Augen zu verlieren.

Eine verstärkte Prävention gegen Mobbing könnte dazu beitragen, dass Nachwuchs-Täter nicht entstehen. Programme zur Persönlichkeitsentwicklung sind ein Schlüssel. In Schulen und Elternhäusern ist Aufklärung gefragt. Eine Gesellschaft die Mobbing nicht nur verurteilt allerdings aktiv bekämpft könnte das Klima des Wandels ermöglichen.

Zusammenfassend ist Mobbing ein ernstes Problem mit weitreichenden Folgen für die Betroffenen. Dennoch bleibt der Amokläufer der Hauptverantwortliche für seine gewaltsamen Taten. Mobbing kann nicht entschuldigen – was die Tat nicht rechtfertigen kann. Das Ziel muss sein ´ alle Aspekte der Verantwortung zu erkennen ` ohne die Tat selbst zu relativieren.






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