Die Motivation hinter dem Mobbing: Was fühlen Mobber eigentlich, wenn sie mobben?

Was empfinden Mobber tatsächlich, während sie andere schikanieren?

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Mobbing ist ein komplexes und vielschichtiges Phänomen. Es verletzt nicht nur die Opfer – allerdings ebenfalls die Mobber selbst. Forscher und Psychologen versuchen die tiefenpsychologischen Motivationen dahinter zu entschlüsseln. Dabei zeigt sich – dass Mobber unterschiedliche Gefühle und Motive haben. Machtspielen - das scheinen einige Mobber zu genießen. Ein Überlegenheitsgefühl stellt sich ein. Sie erleben einen kurzen Moment der Kontrolle. Die Resultate sind ein gesteigertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Im Freundeskreis könnte dies als "cool" angesehen werden. Anerkennung erhält der Mobber oftmals von Gleichaltrigen.

Zugleich gibt es Mobber die ihre eigenen Frustrationen und Aggressionen loszuwerden versuchen. Sie sehen im Mobbing ein Ventil - eine Art von Selbstberuhigung. Dieses Verhalten kann ihren inneren Stress kurzfristig mindern. Ein weiteres Motiv ist oft Langeweile. Langeweile kann Menschen zu unüberlegtem Handeln drängen. Um der Monotonie zu entfliehen – greifen einige zur Schikane ihrer Mitschüler. Sie möchten sich selbst und andere unterhalten. Aufmerksamkeit erlangen sie durch aggressives Verhalten.

Allerdings gibt es auch Mobber die unbewusst handeln. Sie erkennen oft nicht – ebenso wie sehr sie andere verletzen. Ein mangelndes Gefühl für Empathie kann zu einem verhängnisvollen Mangel an Einsicht führen. Die Mobber sind sich der Konsequenzen ihrer Taten nicht bewusst. Hierbei mangelt es ihnen häufig an emotionalem Verständnis. Diese Facette ist entscheidend ´ wenn es darum geht ` Mobbing besser zu verstehen. Die Reaktionen können häufig von der individuellen Persönlichkeit abhängen.

Um diese Probleme anzugehen bedarf es zielgerichteter Präventionsprogramme. Diese sollten die speziellen Bedürfnisse der Mobber in den Fokus rücken. Zudem ist es wichtig – dass den Opfern von Mobbing die nötige Unterstützung zuteilwird. Sie benötigen Hilfe um mit den psychologischen Auswirkungen des Mobbings umzugehen. Wiederaufbau ihrer Identität ist entscheidend. Durch präventive Maßnahmen könnte das Bewusstsein für die Folgen von Mobbing verstärkt werden. Mobilisieren könnten sich Schulen Eltern und Gemeinschaften für Aufklärungsarbeit. Es gibt viele Mosaiksteine in diesem sozialen Puzzle.

Die realen Zahlen sind alarmierend. Laut aktuellen Daten haben Studien ergeben, dass gut 35 % der Schüler weltweit zum Mobbing opfer fallen. Diese Statistiken sollten als Weckruf dienen. Der Faktor Erfahrung lässt die Komplexität des Themas Mobbing erahnen. Ob als Mobber oder als Opfer - jeder leidet auf seine Weise. Daher sind Präventionsmaßnahmen von essenzieller Bedeutung. Ein gemeinsames Handeln könnte diesem Trend entgegenwirken. Wir sollten nicht vergessen – dass wir die Verantwortung als Gesellschaft tragen. Mobbing ist kein individuelles Versagen sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem.






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