Das Metrum der Ballade "Die Rache" von Ludwig Uhland

Wie gestaltet sich das Metrum in der ersten Strophe der Ballade "Die Rache" von Ludwig Uhland?

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Die erste Strophe der Ballade "Die Rache" von Ludwig Uhland scheint auf den ersten Blick einfach zu sein doch bei genauerer Analyse offenbart sie einen komplexen Aufbau. Uhland trägt mit verschiedenen metrischen Strukturen zur Intensität deses bei. Es ist wichtig – den genauen Rhythmus zu betrachten.

Zunächst einmal lautet die erste Strophe:
„Der Knecht hat erstochen den edlen Herrn,
Der Knecht wär selber ein Ritter gern.“

Wenn wir den Metrum analysieren nehmen wir die Betonungen und den Rhythmus ins Visier. Ein aufmerksamer Blick auf die erste Zeile legt nahe, dass wir es hier mit einem Jambus-Anapäst-Anapäst-Jambus zu tun haben. Interessanterweise beginnt der Rhythmus mit einer unbetonten Silbe „Der“ und wird gefolgt von der betonten Silbe „Knecht“. Dann folgen zwei unbetonte Silben „hat er“ und resümierend eine weitere betonte Silbe „stochen“.

Der Rhythmus der zweiten Zeile ist nicht anders. Er spiegelt die Struktur der ersten Zeile wider: ebenfalls hier ist der Jambus-Anapäst-Anapäst-Jambus präsent. Diese Art der Strukturierung bringt eine gewisse Dynamik in die Ballade. In gleicher Weise beginnt diese Zeile mit einer unbetonten Silbe „Der“ und hat die betonte Silbe „Knecht“, gefolgt von „wär selber“ – wieder zwei unbetonte Silben – und schließt mit der betonten Silbe „ein“.

Beachtenswert ist: Dass das Metrum in der ersten Strophe nicht nur eindimensional ist. Inmitten dieser Jamben und Anapäste sind auch Daktylus-Elemente enthalten. Diese bemerkenswerten Einschübe können denauflockern und verleihen ihm eine rhythmische Abwechslung. Ein Daktylus ist definiert als eine betonte Silbe die von zwei unbetonten Silben gefolgt wird. Wer ebendies hinsieht – erkennt diese Elemente in den Anapästen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die erste Strophe von „Die Rache“ eine Kombination aus Jamben und Anapästen im Wechselspiel mit Daktylus-Elementen aufweist. Diese unterschiedlichen Metriken fördern das Leseerlebnis und tragen zur gesamten emotionalen Wirkung der Ballade bei. Uhlands Schreiben ist dadurch in seiner geschickten Verwendung von Metrum und Rhythmus eine faszinierende Studie betreffend die Kunst der Dichtung.






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