Vererbung der Fellfarbe beim Rind - Kreuzungsschema und Genotyp-Phänotyp-Verhältnis in der F²-Generation

Welche Rolle spielen dominante und rezessive Allele bei der Fellfarbe von Rindern und wie beeinflussen sie die F²-Generation?

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Die Farbe des Fells von Rindern ist nicht nur ein optisches Merkmal. Sie entspringt den komplexen Mechanismen der genetischen Vererbung. Bei der Betrachtung der Vererbung der Fellfarbe bei Rindern zeigt sich, dass zwei bedeutende Merkmalpaare eine zentrale Rolle spielen. Zunächst kreuzte man rotbraune einfarbige Rinder mit schwarzgescheckten Rindern. Ein spannendes Experiment – das viele Erkenntnisse über die Allele geliefertes. So gelangten wir zum Kreuzungsschema das uns faszinierende Einblicke in das Zusammenspiel der Gene bot.

Beim ersten Merkmalspaar stehen Schwarz und Rotbraun in direktem Wettbewerb. Ein eindrucksvolles Bild bot sich in der F¹-Generation. Hier waren alle Nachkommen einfarbig schwarz. Dies deutet klar darauf hin, dass das Allel für die schwarze Fellfarbe dominant ist - es trägt die Bezeichnung „S“. Im Gegensatz dazu zeigt das Allel für die rotbraune Fellfarbe, welches den Buchstaben „s“ zugeordnet wird, eine rezessive Wirkung. Mit diesem Wissen sind wir nun in der Lage die Genotypen der Rinder in der F¹-Generation besser zu verstehen.

Das zweite Merkmalspaar umfasst die Fellmusterung. Hier stehen die Merkmale Einfarbig gegen Scheckig im Fokus. Das dominante Allel für die einfarbige Musterung trägt ähnlich wie den Buchstaben „E“. Das rezessive Allel für die scheckige Musterung hingegen wird mit „e“ bezeichnet. Ein weiteres Puzzlestück für unser Verständnis des Erbganges.

Kommen wir zum Kreuzungsschema der F²-Generation. Die Kreuzung der Rinder welche in der F¹-Generation entstanden sind, produziert interessante Ergebnisse. Mit dem Kreuzungsschema ergibt sich:

```
S E
_________|_________
| |
s e | SsEe | SsEe |
|_______|_______|
s e | SsEe | SsEe |
```

Die Genotypen und Phänotypen der F²-Generation sind klar und deutlich. Schauen wir sie uns näher an:

1. SsEe: Einfarbig Schwarz. Diese Genkombination hat zum Ergebnis geführt: Dass das Rind die dominante Fellfarbe Schwarz trägt und die dominante Musterung zeigt.
2. SsEE: Wieder einfarbig schwarz. Hier hat es das dominante Allel für die Fellfarbe Schwarz in Kombination mit dem rezessiven für die Musterung.
3. SSEE: Ein weiteres Rind mit der passenden Genkombination und dem gleichen Phänotyp, einfarbig schwarz.
4. SsEe: Hier haben wir keine neuen Erscheinungen. Einfarbig Schwarz bleibt der einzige Phänotyp.

Es ist also klar. Es entstehen in der F²-Generation keine mir unbekannten Phänotypen wie Scheckig oder Rotbraun. Diese Allele zeigen in dieser Konstellation keine Ausprägung. Zum Verhältnis der Genotypen lässt sich Folgendes sagen: Es ergibt sich ein 1:2:1 Verhältnis für SsEe:SsEE:SSEE. Wenn wir die Phänotypen betrachten, haben wir sogar ein Verhältnis von 4:0 für Einfarbig Schwarz.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Dass eine klare Hierarchie unter den Allelen existiert. Die Allele für schwarze Fellfarbe und einfarbige Musterung sind überlegen. Sie haben einander gegenüber klaren Vorteil. Während die Allele für rotbraunes Fell und scheckige Musterung in der F²-Generation keinerlei Chance besitzen, führt uns dies zu einem spannenden Ausblick auf genetische Forschung und Zucht. Schätzungen zufolge stellen in bestimmten Rinderrassen über 70 % der Population eine einfarbige oder ähnelt gefärbte Erscheinung dar. Ein faszinierendes Resultat der genetischen Varianz und deren kontrollierter Einwirkung. Fragen und neue Hypothesen sind nach wie vor willkommen allerdings die Wissenschaft des Erbganges bietet bereits breit gefächerte Antworten.






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