Woher kommt redewendung sich horst machen
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Woher kommt die Redewendung "Sich zum Horst machen"?
Hallo HerrKatze!
Ich habe durch Internetrecherche nichts herausfinden können. Ich habe jedoch einmal vor Jahren in einem Bericht gehört, dass man sich je nach Name auch oft einen bestimmten Typ Mensch vorstellt. So assoziiert man mit dem Vornamen "Kathrin" eher eine langweilige Person, bei "Isabella" eher eine rassige Schöne. Ich denke, das hat etwas mit der Namensherkunft zu tun, mit dem Klang des Namens und damit, wie alt der Name ist. "Isabella" - da hat man möglicherweise direkt das Bild einer schönen Spanierin oder Italienerin vor Augen, während der Name "Kathrin" schon vom Sprechen her ganz anders über die Zunge geht und ein altbekannter Name in Deutschland ist.
Ich denke, mit "Horst" ist es ähnlich. Die Redewendung "sich zum Horst machen" findet sich in der Jugendsprache, wie sich dem unten angegebenen Link zu einer Webseite mit dem Titel "PONS Wörterbuch der Jugendsprache" entnehmen lässt. Ebenso finden sich auf anderen Webseiten Hinweise, dass diese Redewendung auch als "sich zum Heinz machen", "sich zum Otto machen" oder in Bayern "sich zum Hoeneß machen" bekannt ist.
Auffallend ist dabei, dass es sich bei "Horst", "Otto" und "Heinz" um alte deutsche Vornamen handelt. Das erinnert mich an ein Deutsch-Referat über Märchen, in dem ich hörte, dass der Name "Hans" in Märchen häufig für den Dummen steht, der jedoch sozial und im Besitz der eigentlichen Wahrheit ist. Von daher würde ich sagen, dass die Verwendung der genannten Namen in der Redewendung "sich zum. machen" wohl daher kommt, dass man auf Namen zurückgreift, die jetzt hauptsächlich nur noch in der älteren Generation verbreitet sind und man daher mit "langweilig", "nicht mehr auf dem Laufenden" etc. assoziiert. Mit "sich zum Heinz machen" signalisiert man dann, dass sich jemand aus Ahnungslosigkeit lächerlich macht - wie ein Vertreter der älteren Generation, der sich aus Unkenntnis über bestimmte Gegebenheiten blamiert, indem er sich zum Affen macht, um dazuzugehören.
Bei "Horst" könnte möglicherweise noch eine Rolle spielen, dass der Name häufig mit Schwulsein in Zusammenhang gebracht wird. Doch dazu fällt mir nichts Näheres ein, um zu spekulieren.
Im Übrigen gibt es auch noch "den Heinz machen", was eher "rabiat werden, drohen" zu bedeuten scheint. Denkt man dabei auch nicht automatisch an den alten Nachbarn in Hosenträgern, der wütend den spielenden Kindern droht o. ä.?
Ich denke, dass Namen wie "Heinz", "Horst" etc. aus den oben genannten Gründen deshalb auch verstärkt in Fernsehsendungen, Filmen etc. genommen wurden, um bestimmte Typen darzustellen, die mit ihrer Art aus dem Rahmen fallen (vgl. Familie Heinz Becker, Horst Schlämmer; Dieter Krause aus "Hausmeister Krause" passt ebenso in die Reihe).
Quellen und Links zum Weiterlesen:
http://www.jabotec.de/PONS.htm
http://www.ureader.de/message/707258.aspx
http://www.nachtlebenmd.de/magazin/artikel/blumentopf_band
Du müsstest eigentlich sagen: So viel Inhalt, so viel Substanz! *lach
Oder nicht?
Verzeih, ich war einfach überwältig, da geht mir die Eloquenz immer flöten
überwältigt", verdammt. Tippen ist grad wohl auch nicht so mein Ding.
Genaueres weiss ich auch nicht, aber in Norddeutschland gibt es das schon seit bestimmt 10 oder 15 Jahren. In der Gegend um Hamburg sagt man auch gerne zu jemandem der Horst heisst: "Horrrrrrrrrrrrrrrst". Einfach nur so, immer wieder Horrrrrrrrrrrrrrrrst.
Ich persönlich tippe darauf, dass das ganze seinen Anfang mit den Werner-Comics genommen hatte. Es gibt in Norddeutschland eine Spedition "Mordhorst" über die man schon immer gelacht hat, und in einem der ersten Werner-Comics kommen dann auch die Laster vor. Irgendwie glaube ich, dass kurz danach die Zeit des Lachens über Horrrrrst losging.
Okay, für den Tipp mit den Werner-Comics und Mordhorst.
Werd gleich mal die Comics durchsehen.
Wow, eine Redewendungsfrage, die nicht schon tausendmal gestellt wurde. Leider weiß ich die Antwort auch nicht. Ich kenne aber zumindest das "zum Horst machen" ("*" nicht), aber es ist schwer zu schätzen, wann ich das das erste Mal gehört habe. Gefühlsmäßig würde ich sagen in den 80ern. Und irgendwo habe ich gelesen, dass es eher in Norddeutschland verbreitet ist, was ich mir ebenfalls gefühlsmäßig ganz gut vorstellen kann, "zum Horst machen" ist eher trocken. Bin übrigens ebenfalls Norddeutscher, aber "Mordhorst" kenne ich nicht.