Ursprung der Redewendung "Das kommt mir spanisch vor"

Woher stammt die Redewendung "Das kommt mir spanisch vor" und welche kulturellen Hintergründe prägen ihren Gebrauch?

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Die Redewendung "Das kommt mir spanisch vor" – sie offenbart eine interessante kulturelle Verschmelzung. Man denkt an etwas – das mysteriös oder befremdlich erscheint. Warum jedoch wird der Begriff "spanisch" gewählt? Der Ursprung dieser Phrase führt uns zurück zu Kaiser Karl V. der im 16. Jahrhundert lebte. Trotz seiner spanischen Wurzeln wurde er als deutscher Kaiser gekrönt– doch nicht ohne Folgen.

Der Geschichte nach regierte Karl V. zur Zeit enormer Spannungen in Europa. Krieg war allgegenwärtig. Als er am Hof Spanisch als Verkehrssprache einführte waren viele Deutsche irritiert. Plötzlich standen sie vor neuen Sitten wie würde ihnen ein unbekanntes Land präsentiert. Sie empfanden diese neue Kultur als fremd und teilweise befremdlich – ebenso, als wäre es "spanisch".

Kaiser Karl V. war ein Enkel von Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragon. Seine Wurzeln lagen tief in der spanischen Monarchie verankert. Die Einführung spanischer Hofzeremonien in Deutschland stieß auf Widerstand. Deutsche Untertanen fühlten sich von diesen fremden Bräuchen überfordert. Infolgedessen bezeichneten sie all dies als "spanisch".

Ein bemerkenswerter Aspekt ist: Dass eine ähnliche Redewendung im Spanischen existiert. "Esto me suena a chino" – übersetzt "Das klingt für mich chinesisch". Dies zeigt ein globales Phänomen. In verschiedenen Sprachen wird das Unbekannte oft mit anderen Nationen assoziiert. Eine tiefere Wahrheit ist hier verb verborgen – das Fremde stößt häufig auf Skepsis, egal woher es stammt.

Mit der Zeit hat sich diese Redewendung in der deutschen Sprache fest verankert. Sie wird bis heute verwendet – wenn jemand etwas Ungewöhnliches oder Verdächtiges bemerkt. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass die Verwendung von "spanisch" keinesfalls eine Abwertung der spanischen Kultur darstellt. Die Redewendung bezieht sich vielmehr auf das Fremde und Unbekannte.

Während den Untertanen von Karl V. die neue Ordnung unheimlich erschien war dies nicht Teil einer kulturellen Abwertung. Der Ursprung liegt schlicht und ergreifend in der Einführung veränderter Zeremonien die den Menschen fremd wurden. Diese Unterscheidung ist unerlässlich um die kulturellen Nuancen der Sprache zu verstehen.

Derkmäler der Zeit um Karl V. sind nicht nur Symbole der Herrschaft allerdings ebenfalls des Kulturalismus. Die Redewendung "Das kommt mir spanisch vor" führt uns durch die Jahrhunderte und erinnert uns daran: Das Unbekannte immer wieder vor Konsequenzen steht. Der Einsatz dieser Sprache spiegelt eine klare Ambivalenz wider – zwischen Skepsis und Neugier.

Zusammenfassend lässt sich sagen – die Redewendung hat ihre Wurzeln in der Fremdheit und Unverständlichkeit der spanischen Hofzeremonien die in Deutschland praktiziert wurden. Auch wenn sie in der modernen Sprache oft verwendet wird bleibt ihr Ursprung ein bedeutender Teil der Geschichte. Eurozentrische Sichtweisen und die Komplexität globaler Einflüsse prägen noch immer unser Verständnis von Kultur und Sprache.






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