Welche spinnen deutschland giftig

Sind unsere einheimischen Spinnen giftig und gefährlich? http://nafoku.de/spinnen

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Welche Spinnen gibt es in Deutschland und welche sind giftig?

http://www.umweltdaten.landsh.de/nuis/upool/gesamt/bauernbl/spinnen_150599.pdf
Dornfinger:
Eindeutig die giftigste Spinne unserer Fauna. Vergiftungserscheinungen werden mit anfänglich brennenden und stechenden Schmerzen an der Bissstelle beschrieben. Die Bissstelle verfärbt sich in manchen Fällen blau-rot und schwillt an. Übelkeit, Kopfschmerzen und Erbrechen, sogar Erhöhung der Körpertemperatur sind möglich, müssen aber nicht auftreten. Die Symptome klingen nach etwa drei Tagen ab. Die Bissstelle kann noch längere Zeit geschwollen oder gerötet sein. Nach dem Biss durch einen Dornfinger empfiehlt sich bei stärkeren Beschwerden der Besuch eines Arztes.
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Eigentlich ist sie in der Mittelmeerregion heimisch. Aber in letzter Zeit sind ihr scheinbar auch die Temperaturen jenseits der Alpen genehm. Die Dornfingerspinne hat es in letzter Zeit zu trauriger Berühmtheit gebracht, weil sie sich erfolgreich gegen den Menschen zur Wehr gesetzt hat.
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Eigentlich nur nachtaktiv
Die Spinne ist eigentlich nur in der Nacht aktiv. Tagsüber sitzt sie in einem geschlossenen Gespinstsack, den sie zwischen Gräser an trockenen Standorten gebaut hat. Das papierartige weiße Gespinst ist etwa taubeneigroß, 30 bis 50 Zentimeter über dem Boden und gut sichtbar. In Deutschland steht das Spinnentier auf der roten Liste der bedrohten Tierarten und ist geschützt.
Auffallend an der Spinne — das Weibchen ist größer als das Männchen — sind die im Vergleich zur Körperlänge sehr großen Kieferklauen. Ihre Färbung ist typisch orange-rot mit schwarzen Spitzen. Das Tier selbst ist immer grünlich bis gelblich — schwarze oder graue Dornfingerspinnen gibt es nicht. Das erste Beinpaar ist deutlich länger als das zweite.
Der Dornfinger gilt als einzige Spinnenart Mitteleuropas, die dem Menschen relevante Vergiftungen zufügen kann. Sowohl Männchen als auch Weibchen können mit ihrem Giftbiss die menschliche Haut durchdringen. Bei vielen anderen einheimischen Spinnenarten, außer z. B. bei der Wasserspinne, sind die Giftklauen dafür zu kurz.
An den Spitzen der gespreizten Cheliceren tritt das Gift aus.Der Biss selbst und die anschließenden Symptome werden in der Literatur sehr unterschiedlich beschrieben, da offenbar häufig Vergiftungen ohne ausreichende Sicherheit dem Dornfinger zugeschrieben wurden. Gesicherte Dornfingerbisse werden gelegentlich kaum wahrgenommen, meist aber als ähnlich schmerzhaft wie ein Wespen- oder Bienenstich empfunden. Fast immer stellt sich an der Bissstelle nach einigen Minuten ein brennender Schmerz ein. Diese Schmerzen dehnen sich dann innerhalb von Minuten oder einigen Stunden auf die gesamte gebissene Gliedmaße aus. Bei Bissen in die Finger treten fast immer Schmerzen und Druckempfindlichkeit in den Lymphknoten der Achselhöhlen auf. Selten sind schwerere Verläufe mit Schüttelfrost, Schwindel, Erbrechen, leichtem Fieber oder Kreislaufversagen. Nach 24–30 Stunden sind die Symptome meist vollständig abgeklungen. Berichte über dauerhaftere Schädigungen oder gar Todesfälle gibt es nicht. Bisse bei Kindern und empfindlicheren Erwachsenen sollten ärztlich beobachtet, aber nur symptomatisch behandelt werden.
Die in der Literatur häufig zu findende pauschale Feststellung, dass Bisse des Dornfingers auch kleinflächige Nekrosen verursachen, ist offenbar falsch. Ein kritisches Review aller publizierten Dornfinger-Vergiftungen ergab nur in einem Fall eine sicher durch einen Dornfinger verursachte, bohnengroße Nekrose an der Bissstelle. Weder in Europa, noch in Amerika und Australien konnten darüber hinaus weitere Nekrosen durch Dornfingerbisse oder Bisse andere Arten der Gattung Cheiracanthium nachgewiesen werden.
Gesicherte Angaben zur Häufigkeit von Bissen gibt es nicht. Auch bei zahlreichen publizierten Mitteilungen zu Vergiftungen ist häufig unklar, ob die Patienten tatsächlich durch Dornfinger gebissen wurden, da die Spinne meist nicht zur Bestimmung vorlag oder zum Teil gar nicht gesehen wurde. Vetter et al. konnten für ganz Europa bis 2006 nur 12 gesicherte Fälle von Vergiftungen durch Dornfinger nachweisen.
Für einen unbeabsichtigten Kontakt mit der Art kommen im ländlichen Raum vor allem Dornfinger-Männchen in Frage, die nachts auf der Suche nach Weibchen in Häuser geraten. Zwei der 12 oben genannten gesicherten Bisse betrafen schlafende Personen, ein weitere Fall wurde 2006 aus der Umgebung von Karlsruhe bekannt. Eine weitere Bissmöglichkeit entsteht bei landwirtschaftlichen Arbeiten, wenn die Tiere dabei in den Ruhegespinsten gestört werden.
Die Weibchen können nach Bezug des Brutgespinstes im August nur durch die Zerstörung des Brutgespinstes zu Bissen provoziert werden, da sie sich nun fast ausschließlich darin aufhalten. Von den 12 oben genannten Personen war eine beim Öffnen des Brutgespinstes durch ein Weibchen gebissen worden, weitere Fälle dieser Art schildern Sacher und Wolf.
Weitere einheimische Spinnen findest du hier:
Familienuebersicht Spinnentiere, Fotos von Nafoku Natur- und Fotokunst
Private Homepage von Torsten Jentzen
http://www.fotoinsekt.de/einhspinnen.htm
Spinnen sind in aller Regel giftig, es gibt nur ganz wenige Ausnahmen. Sie injizieren dieses Gift über ihre Giftklauen am Kopf in den Körper ihrer Beutetiere, das diese augenblicklich lähmt und tötet.
Ob Spinnen für den Menschen gefährlich sind, ist zunächst abhängig davon, ob eine Spinne es schafft, die menschliche Haut zu durchdringen. Die meisten heimischen Spinnenarten haben dazu zu kurze Giftklauen. Nur Arten mit langen Giftklauen, hier ist als eine der wenigen Arten der Dornfinger zu nennen, kommen leicht durch die Haut, vor allem an dünnen Stellen. Bei der Kreuzspinne ist dies eher unwahrscheinlich.
Ich selbst führe Radnetzspinnen, auch große Exemplare, gelegentlich auf meinen Exkursionen vor und lasse sie dabei auch über Hände und Arme laufen. Solange man die Tiere nicht bedrängt und sie sich jederzeit abseilen können, haben sie keine Motivation, einen Menschen zu beißen, denn wir passen einfach nicht in ihr Beuteschema. Die einheimischen Spinnen beißen nur, wenn sie sich bedrängt fühlen.
Uns sind keine Todesfälle mit einheimischen Spinnenarten bekannt. Was nun die Giftigkeit angeht, so ist diese bei den einzelnen Arten unterschiedlich. In der Regel kann man davon ausgehen, dass ein Biss, sofern er denn stattfinden konnte, ähnlich wie ein Bienenstich wirkt. Er ist schmerzhaft und hält eine Weile an. Die deutlichsten Wirkungen sollen Wasserspinne und Dornfinger haben. Der Biss der letzteren soll sehr schmerzhaft sein und kann schlimmstenfalls 1-2 Wochen anhalten. Während dieser Zeit können auch Schüttelfrost und leichte Lähmungen auftreten.
Die Symptome sind immer ein Frage der Körpergröße und der Vitalität des Betroffenen. Bei großen, gesunden, schweren Menschen muss das Gift auf mehr Körpermasse wirken und ist dadurch schwächer. Da die Giftkonzentration im Gewebe geringer ist, kann es relativ schnell abgebaut werden. Bei kleinen, dünnen und kränklichen Menschen sind die Symptome stärker, da das Gift auf weniger Masse wirken muss und der Abbau der relativ hohen Konzentration durch den geschwächten Organismus langsamer erfolgt.
Zudem ist es schwierig, mit dem Dornfinger, der hinsichtlich einer Gesundheitsgefährdung die einzige ernstzunehmende heimische Art ist, in Berührung zu kommen. Der Dornfinger ist recht selten und kommt nur auf offenen Wiesen- oder Ödlandflächen, nicht aber in Häusern vor.
Die beste Vorsichtsmaßnahme ist: Spinnen einfach in Ruhe lassen. Sie kommen nicht aus eigenem Antrieb zu uns, um uns zu beißen. Wir brauchen uns vor ihnen nicht zu fürchten. Arthropoda - Die Welt der kleinen Krabbeltiere - FAQ
Sind unsere einheimischen Spinnen giftig und gefährlich?


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