Stammt vorfahre menschen ab
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Vom wem stammt der Vorfahre der Menschen ab?
Die Affenartigen, zu denen die Primaten gehören, stammen ihrerseits von insektenfresserartigen Vorfahren ab, sind allerdings mit diesen nicht direkt verwandt. Durch genetische Untersuchungen hat sich ergeben, dass die nächsten lebenden Verwandten der Primaten die Riesengleiter sind: Riesengleiter – Wikipedia
Mit denen und den Spitzhörnchen wiederum bilden die Primaten eine Gruppe, die "Euarchonta" genannt wird. Diese bildet zusammen mit den Nagetieren und den Hasenartigen eine Gruppe, die eine Untergruppe der sogenannten Höheren Säugetiere darstellt, wobei diese alle Säugetiere umfasst außer den Beuteltieren und den Monotremata.
Man sollte vorsichtig sein mit "von X abstammen".
Wir stammen immer von Arten ab, die schon lange ausgestorben sind. Und Lebewesen, die mit uns verwandt sind und heute leben, stammen ebenfalls von diesen ausgestorbenen Arten ab.
Es kommt äußerst selten vor, dass wir tatsächlich ein Fossil eines Lebewesens finden, von dem ein heute lebendes direkt abstammt. In aller Regel finden wir Fossilien von Lebewesen, die den Vorfahren unserer heutigen Lebewesen sehr ähnlich sind, aber zu einem Seitenzweig gehören, der später ausgestorben ist.
In der Biologie hat sich in den letzten Jahrzehnten deswegen der Begriff der Klade durchgesetzt. Eine Klade umfasst immer alle gemeinsamen Vorfahren und deren sämtliche Nachkommen. Im Sinne der Kladistik gehören deswegen alle Wirbeltiere zur gleichen Klade, weil alle Wirbeltiere einen gemeinsamen Vorfahren haben, und alle Nachkommen dieses Vorfahrens Wirbeltiere sind.
Die Reptilien dagegen stellen keine Klade dar, da es Nachkommen von Reptilien gibt, die wir nicht zu den Reptilien zählen, nämlich Vögel und Säugetiere. In der Kladistik sprechen wir stattdessen von Amniontieren, zu denen gehören alle Reptilien, aber Vögel und Säugetiere auch. Kladistisch gesehen stammen Vögel auch nicht von Dinosauriern ab, sie sind Dinosaurier. Und wir stammen nicht von Affen ab, wir sind Affen. Und zusätzlich sind wir säugetierähnliche Reptilien, wir sind Amphibien, wir sind Fische, wir sind Chordatiere. Das wir mit den heutigen Knochenfischen nur sehr entfernt verwandt sind, ist richtig. Unsere nächsten Verwandten, die noch wie Fische aussehen, sind die Australischen Lungenfische. Das bedeutet aber auch, dass der letzte gemeinsame Vorfahr von uns und den Lungenfischen später lebte als der letzte gemeinsame Vorfahr von Lungenfischen und beispielsweise Karpfen. D.h. die Lungenfische sind mit uns Menschen näher verwandt als mit den ebenfalls deutlich nach Fisch aussehenden Karpfen
Müsste man nicht theoretisch den gemeinsamen Vorfahren aus einer Mischung oder Abgleichung unserer verwandten Arten rekonstruieren können? So wie Igel, Maulwürfe und Spitzmäuse vom Leptictidium abstammen und man in diesem Tier mit etwas Fantasie Igel und Mäuse erkennen kann?
Leptictidium – Wikipedia
Ja, wichtig sind sogenannte gemeinsame Merkmale. Lebewesen werden provisorisch in die gleiche Gruppe gestellt, wenn sie die gleichen Merkmale aufweisen. Allerdings muss man aufpassen, dass äußerlich gleiche Merkmale durchaus unterschiedlicher Herkunft sein können. Die Flügel der Fledermäuse und die der Vögel sind eben nicht homolog, d.h. sie stammen nicht von einem gemeinsamen Vorfahren, sondern sie wurden zwei mal unabhängig voneinander entwickelt.
Wichtig sind in dem Fall die Worte homolog und analog. Homolog sind Merkmale, die auf den gleichen Grundbauplan zurückgehen. Die Brustflossen der Quastenflosser, die Vorderbeine von Eidechsen und die Flügel von Vögeln sind, auch wenn sie sehr unterschiedlich aussehen, homologe Organe, weil sie auf die gleichen Organanlagen zurückgehen. Analoge Organe sind dagegen Organe, die den gleichen Zweck erfüllen und deswegen auch oft gleich aussehen, aber aus völlig anderen Organanlagen entstanden sind bzw. sich im inneren Aufbau grundsätzlich unterscheiden. Die Grabebeine der Maulwurfsgrille und die Grabehände der Maulwürfe sehen sich sehr ähnlich, aber sie sind grundverschieden im Aufbau - einmal sind sie Bildungen des sogenannten äußeren Keimblatts , einmal solche des inneren Keimblattes.
Bei den Details kann es deswegen sehr schnell schwierig werden. Wir wissen z.B. bis heute nicht, ob alle Eisbären auf den gleichen gemeinsamen Vorfahren zurückgehen, oder ob sie z.B. im Grunde alle Braunbären mit weißem Fell sind und an unterschiedlichen Orten unabhängig entstanden sind. Oder kladistisch gesprochen: Sind Braunbär und Eisbär Kladen? Gehen alle Braunbären auf den gleichen Vorfahren zurück, und sind alle seine Nachfahren ebenfalls Braunbären? Oder sind Eisbären und Braunbären stattdessen eine gemeinsame Klade, bei der einige Nachkommen Eisbären sind, andere Braunbären?
Das klingt etwas kompliziert, weil man schlecht an die biologische Daten der verschieden Tiere drankommt, gerade, weil sie ausgestorben sind.
Wenn ich mir das Evolutionsbild so betrachte, dann fällt mir auf, dass sich gegenüber des Primaten zum Mensch der Kieferbereich und die Behaarung zurückgebildet hat, die Beine länger wurden und der Gang gerader wurde. Dann hat sich der Schädel durch das vergrößerte Gehirn besser ausgebildet.
Könnte ich nicht theoretisch diese wesentlichen Merkmale vom Primaten einfach immer weiter zurückbilden und sehen, welches Wesen daraus entsteht?
Ja, solche Versuche gibt es, um mögliche Vorfahren zu rekonstruieren. Dann wissen die Paläontologen auch, wie sie bestimmte Fossilien, die sie finden, einordnen sollen. Manchmal stellt sich auch heraus, dass bestimmte Vorstellungen, wie ein gemeinsamer Vorfahr ausgesehen haben könnte, doch falsch waren, weil z.B. geglaubt wurde, dass ein gemeinsames Merkmal tatsächlich homolog war, aber dann stellt sich heraus, dass es im Laufe der Evolution mehrfach neu entstanden ist. Oder es stellt sich heraus, dass ein Merkmal, das man bisher für typisch für eine bestimmte Gruppe gehalten hat, doch nicht so typisch war und zumindest fossil auch in anderen Gruppen vorkommt.
Ein Beispiel wären die Federn der Vögel. Lange Zeit hielt man die Befiederung für ein typisches Merkmal der Vögel und ihrer unmittelbaren Vorfahren wie Archeopteryx. Heute weiß man, dass viele Dinosaurier Federn hatten, auch solche, die den Vorfahren der Vögel nicht besonders nahe standen
Mein Bild habe ich fertig:
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Über den Tyrannosaurus Rex dachte man ja auch, er sei ein Raubtier gewesen, aber aufgrund der kurzen Arme, hätte ein Fall bei einer Jagt oder einem Sprint mit schweren Verletzungen oder gar tödlich enden können. Deshalb gehen viele Forscher heute davon aus, es handelte sich dabei um ein Aasfresser. Letzten Endes wird sich vielleicht noch herausstellen, dass wir selbst die Dinosaurier oder zumindest die Nachfahren sind.
Mit ziemlicher Sicherheit sind wir mit den Dinosauriern nicht verwandt, der letzte gemeinsame Vorfahre von Säugetieren und Dinosauriern dürfte vor mindestens 270 Mio Jahren gelebt haben.
Ein deutlicher Hinweis ist der Aufbau des Schädels. Dinosaurier sind Triapsiden, haben also drei Schädelfenster. Säugetiere sind Synapsiden, deren Schädel haben lediglich ein Schädelfenster. Dieser Unterschied lässt sich über 270 Millionen Jahre im Fossilbefund nachweisen.
Schädeltypen der Amnioten – Wikipedia
Echt interessant, das mit den Schädelfenstern und dass Mensch und Dinosaurier eventuell einen gemeinsamen Vorfahren hatten.
Alle Wirbeltiere haben einen gemeinsamen Vorfahren
Das ist unglaublich, dass wir alle, egal ob Hase oder Igel miteinander verwandt sind.
Sinnvoll ist es eigentlich nur, wenn man nach dem Aussterben der Dinosaurier die Linie der ersten Kleinsäuger verfolgt. Das gibt dann eine Evolutionslinie, die über viele Vorformen dann letztlich zu den vielen Primatenarten führt.
Die Geschichte mit dem Leben aus dem Wasser betrifft nicht nur die Menschen und ihre Vorfahren, sondern jegliches Leben. Es gab eben Zeiten, da konnte nur im Wasser tierisches Leben entstehen, weil auf dem Land die Bedingungen dazu noch nicht vorhanden waren.
Die Säuger sind nicht erst nach dem Aussterben der Dinosaurier aufgetaucht, sie sind tatsächlich sogar viel älter. Die ersten säugetierartigen Reptilien existierten, bevor es die ersten Dinosaurier gab.
Unterstell mit keine Aussagen, die ich so nicht gemacht habe!
Erst nach dem Aussterben der Dinosaurier konnten sich die vorhandenen Kleinsäuger ungestört entwickeln. Und diese gab es auch nur, weil sie zum Zeitpunkt des Großtiersterbens UNTER der Erde lebten. Das setzt voraus, dass es sie bereits vorher gab. Hätten die Dinosaurier weiter gelebt, gäbe es uns heute nicht
Trotzdem kann es durchaus sein, dass sich die Primaten von den übrigen Säugetieren lange vor dem Ende der Dinosaurier getrennt haben.
Man rechnet derzeit damit, dass die Euarchontoglires sich von den Laurasiatheria vor 85-95 Mio Jahren getrennt haben, das war lange vor dem Aussterben der Dinosaurier.
die Tupaiiformes
Evolution und Vorfahren des Menschen - Biologie online lernen
Homo sapiens - Lexikon der Biologie
Jene sind aber noch lange nicht der Anfang
Evolution der Säugetiere – Wikipedia
Ja, diese Erkenntnisse beziehen sich oft auf Funde von Fossilien; wobei das Bild, das sie abgeben, nicht vollständig ist. Dann und wann gibt es neue Funde, und wahrscheinlich wird sich das Bild im Lauf der paläontologischen Forschung langsam weiter vervollständigen. Dabei geht es nicht nur um Fossilien, sondern um eine Reihe weiterer Forschungsgebiete wie der Phylogenetik und vielfältiger, inzwischen auch rechnergestützter paläontologischer Methoden; hierzu ein Überblick bei Wiki:
Paläontologie – Wikipedia
Was sich daraus ergibt, ist die Evolution der Lebewesen, und wenn du so willst, des Lebens "aus dem Meer".
Verenas Antwort finde ich trefflich,
auch ist sie sehr schön.