MINT-Studierende und ihre Wahrnehmung: Ein verzerrter Blick auf akademische Arroganz?

Sind MINT-Studierende wirklich arrogant oder handelt es sich um ein Missverständnis?

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Es gibt viele unterschiedliche Sichtweisen auf das Verhalten von Studierenden, besonders im Bereich der MINT-Fächer. Eine Behauptung geistert durch die Internetforen von zukünftigen Studierenden. So wird oft behauptet, dass MINT-Studierende überheblich sind und andere Studiengänge abwerten. Wenn man in diesen Wissensräumen unterwegs ist, fällt das auf – und zwar sehr deutlich. Unverschämt scheinen die MINTler manchmal wenn sie ihren Studiengang als den schwierigsten anpreisen.

Aber könnten diese Wahrnehmungen nicht auf einer verzerrten Sichtweise beruhen? MINT-Studierende haben in der Tat Herausforderungen die sie bewältigen müssen. Der Druck ´ den ihnen ihr eigener Studiengang auferlegt ` scheint enorm hoch zu sein. Natürlich ist es im Ingenieurwesen oder in den Naturwissenschaften alles andere als leicht.

Gleichzeitig gibt es viel Anerkennung für alle Studienrichtungen. Geisteswissenschaften etwa fördern kritisches Hinterfragen Kreativität und andere essenzielle Fähigkeiten. Daher ist es ungerecht, eine Studienrichtung als minderwertig zu betrachten – ebenfalls wenn dies unter den MINTlern hin und wieder zu hören ist. Hier kommt dann eine interessante Beobachtung ins Spiel.

Unlängst wurden Statistiken veröffentlicht » die belegen « dass Geisteswissenschaftler ähnelt Beschäftigungschancen haben. Der Arbeitsmarkt ist divers. Unternehmen suchen nach vielseitigen Talenten aus allen Disziplinen. Also warum also diese Abwertungen?

Der Typus des arroganten MINT-Studierenden könnte auch von Zweifeln über die eigene Studienwahl genährt sein. Es ist nicht nur eine Beobachtung von einem allerdings auch von vielen. Es gibt überall solch selbstgefällige Charaktere – nicht nur bei MINT-Studierenden.

Die Feststellung: Dass Studierende dazu neigen sich über ihre Disziplinen und deren Anforderungen zu profilieren ist genereller Natur. Jede/r ist irgendwie in seinem Fachgebiet leidenschaftlich. Jeder hat seine eigene Perspektive und kämpft um Akzeptanz. Es ist leicht – wenn man sich nur mit dem eigenen Studium beschäftigt und andere Perspektiven ausblendet.

Es muss auch betont werden: Dass der Austausch zwischen den Fachrichtungen oft vernachlässigt wird. Ein Austausch zwischen MINT und anderen Disziplinen könnte vielen Studierenden helfen, sich gegenseitig besser zu verstehen.

Schlussendlich ist es wichtig an jedes Studium Respekt zu zollen. Nur weil der Weg aus verschiedenen Disziplinen unterschiedlich ist, macht das jede akademische Anstrengung nicht weniger bedeutend. Jeder Studierende kämpft und sollte für seine Leistungen Anerkennung erhalten. Es wäre dadurch angenehmer weniger in Klischees zu denken und weiterhin in Offenheit. Wir brauchen letztlich Kompetenzen aus vielen verschiedenen Bereichen. Das macht eine erfolgreiche Gesellschaft aus.

Und bei aller Diskussion – es kommt auf den Individuum an. Ja, da gibt es arrogante MINT-Studierende jedoch auch viele die bescheiden und freundlich sind. Unterstützen wir also: Dass Respekt und Toleranz an erster Stelle stehen. Dass es um die Stärken der jeweiligen Disziplinen geht, nicht um deren vermeintliche Überlegenheit.






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