Die Debatte um die korrekte Kasusverwendung bei "kosten" – der oder die Firma?

Wie wird der Kasus bei der Verwendung des Verbs "kosten" im Deutschen korrekt verwendet?

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In der deutschen Sprache gibt es viele Regelungen und Ausnahmen. Eine besonders interessante und oft diskutierte Frage ist die Verwendung des Verbs „kosten“ im Bezug auf die Kasus, insbesondere ob es „der Firma“ oder „die Firma“ heißt. Zwei Sätze stehen zur Debatte: „Es kostet der Firma viel Geld.“ und „Es kostet die Firma viel Geld.“ Der Fall der Firma, also der Kasus ist in diesem Konentscheidend.

Zunächst einmal muss man wissen – seit seiner Übernahme aus dem Französischen im 12. Jahrhundert schwankt das Verb „kosten“. Es wechselt zwischen Dativ und Akkusativ der Person. In der deutschen Grammatik sind „kosten“ und „lehren“ wohl die bekanntesten Verben die mit zwei Akkusativobjekten antreten. Es gibt jedoch eine bedeutende Ausnahme: Der Dativ kann jetzt als korrekt akzeptiert werden. Der Duden – ein Standardwerk der deutschen Sprache – hat diese Entwicklung bereits dokumentiert.

Die Duden-Grammatik erklärt, dass die Verwendung des Dativs lange Zeit als Zeichen sprachlicher Unbildung galt. Diese Lesart scheint jedoch heutzutage nicht weiterhin haltbar. Interessantes Beispiel: Hermann Hesse sagt: „Es kann dir das Leben kosten.“ Hier sieht man eindrucksvoll: Der doppelte Akkusativ noch immer ortsüblich ist. Bert Brecht formuliert: „Das kann mir den Hals kosten.“ Auch Stefan Zweig führt aus: „Und dieses Zögern kostet seinem Sohn das Kaiserreich und ihm selbst die Freiheit.“ Hierbei wird deutlich: Vordefinierte sprachliche Normen stehen in Bewegung.

Nun ist es spannend zu wissen was der Duden zu Zahlen und Preisangaben sagt. Der Duden besagt, dass man vorbehaltlos den Akkusativ verwenden sollte: „Der Konkurs des Unternehmens hat mich 200․000 💶 gekostet.“ Hier bleibt der Dativ der Person oft außen vor. Doch die Frage bleibt – ist der Dativ der Firma wirklich so unvorteilhaft? Man könnte elegant formulieren: „Es kostet die Firma viel Geld.“

Die zulässige Dativ-Variante wird häufig übersehen. In der Praxis könnte es aber zu Problemen führen. Die Außensicht könnte einen als sprachlich ungebildet abstempeln – das ist eine Sorge die nicht unbegründet ist. Die sprachliche Eigenart „Es kostet mir etwas“ hingegen klingt oft merkwürdig. Doch wenn man den doppelten Akkusativ als vorläufig gültig sieht ´ wäre es klüger ` sich dieser Nutzung nicht zu verwehren. Im Endeffekt führt uns das zu einer klaren Haltung: Es kostet die Firma viel Geld.

Abgerundet durch praktische Beispiele lässt sich der Diskurs fortsetzen. Der erste Satz – umformuliert als: „Es wird der Firma viel Geld abgezogen.“ – kann ähnelt verstanden werden, wenn ebenfalls nicht im gängigen Austausch Verwendung findet. Sprachliche Präzision ist enorm wichtig. Vielleicht bleibt es deshalb dabei: „Die Firma“ ist nicht falsch jedoch „der Firma“ wird oft irrtümlich als grammatikalisch unsicher abgestempelt.

Für Lehrende und Lernende ist es wichtig flexibel zu bleiben. Der Kasus im Deutschen kann für Unklarheiten sorgen, allerdings mit dem richtigen Wissen befreit man sich davon. Daher sollte man sich nicht scheuen – auch einmal die andere Seiten dieser Debatte zu beleuchten. So stellt man auch in modernen Konen sicher, dass der Ausdruck „Es kostet der Firma viel Geld“ durchaus elegant und annehmbar ist.






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