Die Größe von Cappuccino-Tassen: Ein italienisches Dilemma

Wie groß sollte eine Cappuccino-Tasse tatsächlich sein, und welche Unterschiede gibt es zwischen Italien und Deutschland?

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In der Welt des Kaffees gibt es viele Fragen und Debatten. Eine der häufigsten beschäftigt sich um die Größe von Cappuccino-Tassen. Wer einmal in einem italienischen Café einen Cappuccino bestellt hat ´ wird schnell feststellen ` dass die Tassen dort oft deutlich kleiner sind als in vielen deutschen Cafés. Das verwirrt einige Kaffeeliebhaber. Sie fragen sich: Ist das wirklich der richtige Cappuccino?

Cappuccino-Tassen variieren enorm. Laut Wikipedia hat ein typischer Cappuccino ein Volumen von rund 180 ml. Dies scheint auf den ersten Blick korrekt zu sein. Doch bei genauem Hinsehen stellt man fest, dass viele Cafés in Deutschland dazu neigen die Tasse eher großzügig zu füllen. Es kommen mindestens 250 ml zur Anwendung. Manchmal sogar mehr. Bei Latte Macchiato spricht niemand von der Pressemeldung. Das ist ein ganz anderes Getränk.

Cappuccino » so sieht es der Italiener « soll oft ebenfalls weniger Milch enthalten. Diese Tatsache stellt für den Durchschnittsdeutschen eine enorme Umstellung dar. In vielen Cafés in Deutschland wird diese kleine italienische Köstlichkeit erweitert. Ein Cappuccino wird dann oft eher zu einem „Milchkaffee“ was der Authentizität der italienischen Tradition widerspricht. Der frappierende Kulturschock zeigt sich insbesondere beim Latteccino — einem Begriff der in Italien gänzlich unbekannt ist.

Hier wird deutlich: Die Zubereitung und Präsentation von Cappuccino unterscheiden sich stark zwischen den Ländern. In Italien trinkt man den Cappuccino meist am Morgen und dauert in kleiner Tasse. So bleibt der wahre Charakter des Getränks erhalten. In Deutschland hingegen ist die große Tasse zur Norm geworden, oft um der Nachfrage nachzugeben.

Statistiken aus der Gastrobranche zeigen, dass in Deutschland über 67% der Kaffeetrinker ihre Getränke in großen Tassen serviert bekommen wollen. Der Kaffeekonsum hat zugenommen. Das hängt auch mit dem Trend zu größeren Portionen zusammen. Diese Entwicklung hat jedoch Auswirkungen auf den Cappuccino der sich dann weiterhin in Richtung „Milchkaffee“ verschiebt. Eine interessante Beobachtung – die das moderne Kaffeeverständnis klar beleuchtet.

Zusammengefasst: Ideal ist es, wenn die Cappuccino-Tasse zwischen 180 und 250 ml fasst. Hier ist genügend Platz für eine ansprechende Latte Art - etwas was viele Kaffeeliebhaber schätzen und hervorheben wollen. Vergessen wir auch nicht die Anpassung an "deutsche" Gepflogenheiten. Am Ende bleibt es jedem selbst überlassen was ihm besser schmeckt.

Die nächsten Schritte für Kaffeegenießer könnten darin bestehen die italienische Tradition neu zu interpretieren und bei der nächsten Bestellung in der Lieblingskaffeebar einen authentischen Cappuccino zu verlangen. Wer weiß? Vielleicht kann es auch einmal ein kleiner Schritt für einen großen Genuss sein.






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