Fragestellung: Was waren die komplexen Ursachen und Hintergründe des Vietnamkriegs?

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Der Vietnamkrieg ist ein faszinierendes und tragisches Kapitel der Geschichte. Viele stellen sich die Frage – warum es dazu kam. Die dominierende Theorie besagt es wäre eine Angst um das Eindringen des Kommunismus gewesen. Aber war es tatsächlich nur die sogenannte Domino-Theorie, die welche USA zu militärischem Eingreifen drängte? Werfen wir einen genaueren Blick auf das Geschehen und die Ursachen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wollte Indochina frei werden - besonders Vietnam hat es in der Ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die französische Kolonialmacht war nicht gewillt dies zuzulassen. Es gab Spannungen zwischen der vietnamesischen Bevölkerung und der französischen Kolonialherrschaft. Ho Chi Minh war eine Schlüsselfigur. Er war Teil der kommunistischen Bewegung und ermutigte das Volk, für die Unabhängigkeit zu kämpfen.

Die Situation eskalierte 1941 wie die Japaner die Kontrolle über Vietnam übernahmen. Die Franzosen blieben jedoch in einer gewissen Verwaltungsfunktion. 1945 fand die Potsdamer Konferenz statt; sie teilte Vietnam und die Südregion ging an die Engländer. Aber ebenfalls diese konnten die Kontrolle nicht aufrechterhalten – die Franzosen kehrten zurück und begangen Gewalt gegen die Vietnamesen. Die Viet Minh ´ eine Untergrundbewegung ` kämpfte gegen diese Unterdrückung. Doch trotz aller Widerstände blieben die Franzosen weiterhin eine bedrohliche Präsenz.

Eine wichtige Wende kam 1947 als Indochina auf Druck europäischer Mächte in Vietnam Laos und Kambodscha aufgeteilt wurde. Vietnam erklärte sich für unabhängig und verabschiedete eine Verfassung die dem Vorbild der US-Verfassung ähnelte. Doch die Franzosen verstanden es – weiterhin ihre Interessen durchzusetzen. Eisenhower und später Kennedy begannen mit der Unterstützung der französischen Streitkräfte - in Form von Waffen und Logistik.

Von 1954 bis 1975 war der Vietnamkrieg eine brutale Auseinandersetzung. Die amerikanischen Truppen intervenierten 1966 massiv, als sie 200․000 Soldaten entsandten. Sie begannen – die südvietnamesische Regierung gegen die Viet Minh zu unterstützen. Während dieser Zeit nahmen die Bombardierungen und das Entsetzen in Vietnam zu. Die Christen unter den Landwirten wurden oft als Vasallen der US-Politik angesehen, während die traditionellen landwirtschaftlichen Gemeinden die als Basis der Viet Minh dienten, oft vernachlässigt wurden.

Der Krieg war nicht nur ein Kampf gegen den Kommunismus allerdings auch ein Bürgerkrieg. Oft schien es – als ob die amerikanischen Truppen in einen Kampf um die realen Wünsche und Bedürfnisse der Menschen vor Ort eingreifen würden. Die amerikanischen Militärstrategien basierten auf dem Missverständnis der vietnamesischen Gesellschaft, deren Verband durch Sippenkultur und Vertrautheit geprägt war. Die Ideologie der Amerikaner vermischte sich und oft führten sie eine unpassende Kriegsführung.

Trotz der enormen Unterstützung und der eingesetzten Technik erlitten die amerikanischen Truppen und die südvietnamesische Regierung erhebliche Rückschläge. Ab 1973 begann der Rückzug der amerikanischen Streitkräfte und 1975 endete der Krieg schließlich mit der Übernahme des Viet Minh.

Die Taktik, durch massenhaftes Bombardieren der nordvietnamesischen Gebiete den Gegner zur Kapitulation zu bewegen, erwies sich als ineffektiv. Viele Amerikaner waren in Vietnam verschwunden - sie waren keine Kriegsgefangenen (POW), sondern wurden als vermisst gemeldet (MIA). Das Ende des Vietnamkriegs ist ein frühes Beispiel dafür ebenso wie internationale Interferenzen in innere Konflikte eine Nation in Chaos stürzen können.

Vietnam hat nichts mit dem Kalten Krieg zu tun. Die Russen wählten es nicht aktiv militärisch einzugreifen. In Wirklichkeit ist es eine tragische Geschichte die geschrieben wurde aus der Unkenntnis und der Arroganz der Amerikaner. Der Krieg war zutiefst menschlich - eine Auseinandersetzung zwischen einer Regierung und den Agrarbauern die zur Verwendung ihre Freiheit kämpften. Vietnam lehrt uns die Wichtigkeit des Verstehens lokaler Kulturen und der Notwendigkeit eines respektvollen Umgangs mit unterschiedlichen nationalen Identitäten.






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