Fragestellung: Welche Risiken sind mit dem Verzicht auf eine Dampfbremse bei der Begradigung von Wänden mit Rigips in einem Altbau verbunden?

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Bei Haussanierungen spielt die richtige Materialwahl eine entscheidende Rolle. Besonders in älteren Gebäuden ´ ebenso wie dem hier beschriebenen Altbau ` stellt sich häufig die Frage nach der Notwendigkeit einer Dampfbremse. Im vorliegenden Fall wurde eine innere Dampfsperre bei der Begradigung mit Rigips-Platten nicht eingebaut. Doch ist das wirklich unproblematisch?

Zuallererst muss man verstehen – die Beschaffenheit des Gebäudes ist maßgeblich. Ein Haus aus Feldbrandsteinen mit einer Außendämmung bietet gewisse Vorteile. Die Isolierung schützt vor witterungsbedingten Einflüssen und sorgt dafür, dass der Taupunkt außerhalb des Mauerwerks liegt. Das bedeutet – die Feuchtigkeit hat keinen Grund, sich innerhalb der Wände zu stauen. Folglich könnte man zu der Annahme gelangen: Dass eine Dampfbremse in diesem Fall nicht notwendig ist.

Jedoch bringt diese Annahme nicht nur Vorteile mit sich. Feuchtigkeit ist ein heimlicher Feind – selbst in gut isolierten Gebäuden. Sollte sich hinter den Rigipsplatten doch einmal Wasser stauen, könnte das langfristig zu Schimmelbildung führen. Der Verzicht auf eine Dampfbremse kann also durchaus problematisch werden, insbesondere wenn unvorhergesehene Umstände eintreten. Feuchtigkeitsquellen wie Kochdampfs in der Küche oder Wasserdampf im Badezimmer, könnten das Risiko erhöhen.

Ebenfalls wichtig ist die Bauweise des Altbaus aus dem Jahr 1903. Solche historischen Gebäude wurden in der Regel ohne moderne Methoden zur Feuchtigkeitskontrolle errichtet. Daher ist das integrierte Bewusstsein für die Feuchtigkeitsverlagerung entscheidend. Trotz einer gut funktionierenden Außendämmung kann die innere Wandfeuchte nicht völlig ausgeschlossen werden. Daher sollte man die Lüftungsgewohnheiten und ebenfalls die Nutzung der Räume im Auge behalten. Diese Aspekte können einen ganz entscheidenden Einfluss auf die Wartezeit bis zur Bildung von Schäden oder deren Vorbeugung haben.

Es gibt jedoch auch positive Beispiele – einige Hausbesitzer berichten: Sie trotz des Verzichts auf eine Dampfbremse keine Probleme festgestellt haben. Damit stellt sich die Frage: Wie kann das sein? Eine mögliche Erklärung wäre: Dass die individuelle Beschaffenheit der Wände und die spezifischen klimatischen Bedingungen vor Ort einen entscheidenden Einfluss haben. So haben Mechanismen zur Luftzirkulation und die Innentemperatur ähnlich wie Auswirkungen auf den Feuchtigkeitshaushalt.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten – auf eine Dampfbremse zu verzichten, mag in bestimmten Fällen ohne unmittelbare Probleme möglich sein. Langfristig könnte dies allerdings bedeuten: Dass man sich einer Unbekannten aussetzt. Die Erfahrungen der Eigentümer sind so unterschiedlich wie die Baujahre und Sanierungsmaßstäbe der Häuser. Ein respektvoller Umgang mit den Materialien ist deshalb empfehlenswert um die Werte der Immobilie zu sichern.

In der aktuellen Sanierungslandschaft sollte man keinesfalls die Rolle der Dampfbremse unterschätzen. Derheit kann die theoretische Beurteilung nichts garantieren. Also – eine individuelle Bewertung und Beratung eines Fachmanns sind ratsam.






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