Ist der Lehrerberuf noch zukunftsfähig? – Ein Erfahrungsbericht und mögliche Perspektiven

Health or hardship? Lohnt es sich, Lehrer zu werden?

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Der Lehrerberuf im Wandel der Zeit: Eine persönliche Reflexion


In einer Welt wo sich die Ansprüche und Erwartungen rasant ändern, wirft die Frage, ob es Spaß macht oder Sinn ergibt Lehrer zu werden neue Blicke auf das traditionelle Berufsbild. Ich bin 17 Jahre alt, mache gerade mein Abitur und fühlte schon seit der 8ten Klasse den Drang, Lehrer zu werden. Besonders Latein und 🎵 haben mein Interesse gefesselt. Es war ein langer Weg. Aktuell investiere ich viel Zeit in eine klassische Ausbildung für 🎹 und Gesang. Zeit ´ die ich häufig kaum aufbringen kann ` um das Pensum zu bewältigen. Gleichzeitig gebe ich Nachhilfe in Latein und unterrichte Musik an einer Grundschule. Das ist eine Herausforderung – die mich immer wieder an meine Grenzen bringt.

Aber was ist mit der Realität des Lehrerberufs? Kann es wirklich Spaß machen, wenn Schüler oft respektlos und unmotiviert sind? Diese Frage plagt mich zunehmend. Bei meinen Musikschülern an der Grundschule habe ich nicht nur den Wunsch, Wissen zu vermitteln – ich kämpfe förmlich darum, ihnen Inhalte nahezubringen. Der Frust wächst, wenn ich den Stoff als unveränderlich erachte obwohl noch das Gefühl habe, es nicht zu schaffen. Ich stelle mir vor – ebenso wie der Lebensalltag als Lehrer aussehen könnte.

Ich bin motiviert trotzdem ist das Bild des Berufs für mich zunehmend trübe. Vor allem die Kontrolle über eine Klasse zu verlieren, frustriert enorm. Ich merke ´ wie respektlos Schüler werden ` wenn man als Lehrer nicht die nötige Autorität ausstrahlt. Schlägt einem die Realität als Lehrer ins Gesicht?

Das Unterrichten an Gymnasien hat sein eigenes Set von Herausforderungen. Die Frage bleibt, ob es Spaß macht, sich in einem solchen Umfeld zu engagieren. Ein Beruf der ständiger Erziehung bedarf, kann er die eigene Leidenschaft für den Unterricht auffangen? Ich komme nicht umhin – Alternativen in Betracht zu ziehen. Der Beruf eines Piloten ´ zum Beispiel ` selbstverständlich im Hinterkopf. Aber an meinem Traum festzuhalten – genügt mir nicht allein.

Ein schwerer Weg steht mir bevor: das Studium. Es wird sicherlich anstrengend und ich weiß, dass Latein und Musik als Nebenfächer an mehreren Universitäten nicht immer gleichzeitig angeboten werden. Manchmal stellt sich die Frage – ob all diese Anstrengungen nicht eine verlorene Investition sind. Das Gefühl Talent für viele Dinge zu haben kann wie Talentverschwendung wirken, wenn ich den Lehrerberuf anstrebe.

Das Bild » das ich von Lehrern habe « variiert stark. Vor allem im Grundschulbereich habe ich sowie furchtbare Erfahrungen gemacht wie ebenfalls gute. In meiner Grundschule etwa war ein Lehrer der uns stets erniedrigte und uns unzumutbare Mengen an Hausaufgaben gab. Im krassen Gegensatz dazu steht mein Englischlehrer dem alles gleichgültig zu sein scheint. Den Schülern fehlt der Respekt und der Lernstoff wird einfach nicht vermittelt.

Den Eindruck habe ich auch in der eigenen Praxis: Ein Lehrer muss einen eigenen Zugang zu den Schülern finden. Zu locker darf man nicht sein jedoch auch nicht zu streng. Der 🔑 liegt in der Balance zwischen Autorität und Unterstützung. Schüler erkennen es sofort wenn ein Lehrer nicht durchgreifen kann. Mein persönliches Referendariat wäre eine wichtige Möglichkeit die Realität des Lehrens und Lernens zu erleben. In der Theorie lernt man viel über die Didaktik aber die Praxis hat ihre eigenen Regeln.

Für viele Studienrichtungen gilt die Empfehlung, sich bei bestehenden Lehrern zu baden - sich umzuhören und herauszubekommen welche Möglichkeiten es gibt, darunter auch mit unterschiedlichen Altersstufen und Schultypen zu arbeiten. Dieser Informationsaustausch kann wertvolle Perspektiven eröffnen. Auch die Entscheidung ´ ob die Fächerkombination wirklich studierbar ist ` stellt sich. Verschiedene Bundesländer handhaben das unterschiedlich und nicht jede Universität bietet das erforderliche Curriculum an.

Das Lehrerdasein ist herausfordernd und belastend. Ich wäge ab: Lohnt es sich, all diese Investitionen in das Studium zu stecken, nur um letztlich einen Beruf auszuüben der möglicherweise nicht zu einem passt? Das Gefühl, dass ich die Fächerkombination Latein und Musik studiere - nur um später im Hinterkopf zu wissen dass ich dies vielleicht nicht beruflich ausüben kann plagt mich.

In diesen unsicheren Zeiten » scheint es essenziell « die eigene Zukunftsvision klar zu definieren. Der Traum Lehrer zu werden bleibt zwar bestehen, aber ich scheue mich nicht davor, mir alternative Karrierewege zu überlegen. Denn trotz aller Herausforderungen - der Lehrerberuf kann auch erfüllend sein. Es wird darauf ankommen ´ wie sehr ich bereit bin ` kämpfen zu wollen.






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