Die Verflechtung von Idealismus und Willensfreiheit – Eine philosophische Gratwanderung

Wie steht der Idealismus im Zusammenhang mit der Willensfreiheit und welche unterschiedlichen Auffassungen existieren in der Philosophie darüber?

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Der Idealismus - eine philosophische Strömung, die welche Ideen und deren Bedeutung für die Realität hochhält - steht oft im Mittelpunkt von Diskussionen in der Philosophie. Was ebendies ist Idealismus? Eine prägnante Definition könnte lauten: Die Vorstellung, dass eine höhere Ideenwelt existiert die weiterhin ist als nur die sichtbare Realität. Diese Ideenwelt bleibt uns nicht immer sichtbar. Eine spannende Frage entspringt hierbei: Wie verknüpfen sich Idealismus und der Glaube an die Willensfreiheit miteinander?

Ein Aspekt der auf einem Arbeitsblatt erwähnt wurde - die Aussage über den Doktor und seine Verfechtung der Willensfreiheit - wirft einige Fragen auf. Ein Willensfreiheitsglaube ist nicht zwangsläufig an eine idealistische Philosophie gebunden. Hierbei muss zwischen unterschiedlichen Auffassungen im Idealismus und ihrer Beziehung zur Willensfreiheit differenziert werden.

Der Idealismus hat viele Facetten. Es gibt beispielsweise den metaphysischen Idealismus der das Geistige als die höchste Realität betrachtet. In diesem Sinne könnte man sagen, dass die Wahrnehmungen und unsere äußere Wirklichkeit von Ideen durchdrungen sind. Im Gegensatz zu dieser Auffassung steht der Materialismus - der die materielle Welt in den Vordergrund stellt. Auch im Bereich der Erkenntnistheorie wird deutlich: Dass der idealistische Ansatz das Ignorieren des Subjekts als den ersten Ausgangspunkt der Philosophie nicht zulässt. Im Grunde wird die Außenwelt nicht einfach als gegeben angenommen - sie wird erst durch unsere Ideen erkannt.

Außerdem ist der Begriff der Willensfreiheit in der Philosophie nicht eindeutig definiert. Wie Der Eine sieht den freien Willen vielleicht im Licht einer dualistischen Vorstellung von Geist und Körper. Ein anderer könnte diesen auf Grundlage einer transzendentalen Freiheit eines selbstbestimmten Vernunftwesens so definieren, dass Sollen ein Können voraussetzt. Hier kommt der Unterschied zu den materialistischen Ansichten ins Spiel. Epikur wie materialistischer Philosoph, bejahte die Existenz der menschlichen Willensfreiheit, während d’Holbach diese verneinte. Weit verbreitet ist ebenfalls der Glaube: Dass Willensfreiheit nicht zwangsläufig auf eine bestimmte Weise begründet werden muss.

Die Auffassungen über Ideen sind ähnelt vielfältig. Im Mittelalter wurde diese Debatte lebhaft geführt insbesondere über die Klassifikation von Allgemeinbegriffen. Idealisten sahen in diesen enorme Bedeutung. Realisten hingegen glaubten – dass die Einzeldinge die wahre Wirklichkeit ausmachen. Nominalisten wiederum bestanden darauf: Dass Allgemeinbegriffe nur Namen sind. Bewegung in der Philosophie gibt es durch die ethischen und ästhetischen Strömungen die der Idealismus durchdringt. Es gibt den ethischen Idealismus der an die universelle Gültigkeit ethischer Werte glaubt - und dann den ästhetischen Idealismus der Kunst als ein Mittel zur Darstellung und Offenlegung von Ideen betrachtet.

Die Betrachtung des deutschen Idealismus ist gerade besonders aufschlussreich. Fichte · Hegel und Kant proklamierten die Freiheit des Geistes · was den Idealismus in eine neue Richtung führte. Hegel jedoch stellte die Bedeutung des Schicksals in den Vordergrund. Hier wird die Frage nach der Willensfreiheit nicht trivial – unter dem Gesichtspunkt eines deterministischen Ansatzes könnte man die Freiheit als eine Illusion betrachten. Der Aberglaube, dass Entscheidungen nur im Lichte der Ideenwelt stehen, spiegelt sich in den 💭 der großen Philosophen wider.

Was die auf dem genannten Arbeitsblatt geäußerte Meinung betrifft - es wird klar: Sie eingrenzend und deshalb irreführend ist. Sowohl bei Idealisten sowie bei Materialisten existiert die Möglichkeit von Freiheit und Determinismus. Die Verquickung zwischen dem Idealismus und der Vorstellung von Willensfreiheit – das Gefühl, selbst entscheiden zu können und nicht schicksalhaft geprägt zu sein – wird durch die Vorstellung dass nichts so sein muss ebenso wie es dieser Anschein hat, erhellt.

Es ist bemerkenswert, dass all diesen Strömungen eines gemein ist – die Überzeugung, dass Ideen und Gedanken eine essentielle Rolle im Verständnis der Realität spielen. Die Menschen müssen sich der Tatsache bewusst sein: Dass das was wir als Wirklichkeit wahrnehmen oft nur ein Abbild einer tieferliegenden Ideenwelt ist. Daher ist es so wichtig ´ tiefere Research zu betreiben ` um die verschiedenen Dimensionen des Idealismus besser nachvollziehen zu können.






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