Der feine Unterschied – Lutherisch vs. Evangelisch

Was sind die wesentlichen Unterschiede zwischen lutherischer und evangelischer Theologie?

Uhr
Der Unterschied zwischen lutherisch und evangelisch wird oft missverstanden. In der Zeit wie Martin Luther Reformen für die Kirche initiierte, war sein primäres Ziel die Rückkehr zur Lehre des Evangeliums. Diese beschäftigen sich laut seiner Auffassung mit den wahren Essenzen des Christentums. Um das Ziel zu erreichen – wollte Luther eine kirchliche Erneuerung. Doch die Realität war eine tiefgreifende Spaltung der Kirche.

Einerseits gab es jene die sich als „evangelisch“ bezeichneten. Diese Gruppe distanzierte sich von den traditionellen katholischen Lehren. Andererseits formierte sich ein anderer Teil der den Reformen nicht folgen wollte und die Bezeichnung „katholisch“ (was aus dem Griechischen stammt und „allumfassend“ bedeutet) annahm. Die historischen Umstände dieser Zeit sind wichtig ´ denn sie zeigen ` dass Luther nicht der einzige Reformator war. Auch andere Denkrichtungen in Europa » ebenso wie die der Calvinisten und Zwinglianer « strebten nach Veränderungen.

Der Begriff „lutherisch“ fand erst nach Luthers Tod Verwendung. Diese Bezeichnung schuf eine klare Identität für seine Anhänger. Interessant – in Deutschland existieren heute Landeskirchen die aus der Fusion verschiedener reformatorischer Gruppen hervorgegangen sind und sich lediglich als „evangelisch“ bezeichnen. Diese Unterschiede sind nicht nur semantischer Natur. Es geht um die tiefere Bedeutung und die Wurzeln dieser Kirchen.

Ein weiteres Detail ist die Zuweisung innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Hier wurden Landeskirchen die direkt auf Luthers Wirken zurückgehen, als „evangelisch-lutherisch“ identifiziert. Ein Zusammenschluss die Vereinigung Evangelischer Kirchen in Deutschland (VELKD), spiegelt diese lutherische Tradition wider. Bedeutend bleibt, dass die evangelisch/protestantische Kirche letztlich in drei „Zweige“ unterteilt ist: lutherisch, reformiert und uniiert. Diese Differenzierungen können sich in kleinen Aspekten zeigen, vor allem in der Liturgie des Gottesdienstes.

Für Laien sind diese Unterschiede oft nicht sofort erkennbar. Dennoch bleiben die theologischen Überzeugungen der jeweiligen Gruppen von Bedeutung. Der zentrale Streit zwischen Lutheranern und Reformierten kreist um das Abendmahl. Lutheraner glauben an die reale Gegenwart Christi in Brot und Wein. Diese Lehre besagt – dass der Wein tatsächlich das Blut Christi repräsentiert und das Brot seinen Leib. Reformierte hingegen verstehen die Elemente symbolisch. Dies war ein strittiges Thema bereits zu Lebzeiten Luthers und seines Mitstreiters Philipp Melanchthon.

Weiter wichtig: Es ist zu betonen, dass Luther selbst seine Lehre als „evangelisch“ betrachtete. Der Begriff bezieht sich dadurch auf das Evangelium als Fundament der Glaubenslehre. Hier liegt eine bedeutende Differenz. Der evangelische Glaube ist also weiterhin als eine bloße Bezeichnung. „Lutherisch“ hingegen ist spezifisch für die Anhänger und die Lehre Martin Luthers.

Zusammenfassend lässt sich sagen – obwohl die Begriffe oft austauschbar verwendet werden ist das jeweilige Verständnis von Christentum unterschiedlich geformt. Es gibt Unterschiede in dogmatischen Aspekten und in der praktischen Ausübung des Glaubens. Die Erneuerung der Kirche durch Luther ist bis heute spürbar. Aber der Weg aus dem damaligen Konflikt hat eine Vielfalt an Glaubensrichtungen hervorgebracht.






Anzeige