Die Bedeutung der Schadenfreude im Englischen – Gibt es ein passendes Wort?

Existiert im Englischen ein adäquates Wort für Schadenfreude?

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Schadenfreude – dieses deutsche Wort hat Einzug in viele Sprachen gehalten, ebenfalls im Englischen bleibt es jedoch ein ungeliebtes Mauerblümchen. Man fragt sich häufig ob es wirklich ein passendes englisches Pendant gibt. Viele Menschen verwechseln Begriffe wie „glee“ oder „malicious joy“ mit Schadenfreude jedoch ebendies genommen sind sie nur ungenaue Übersetzungen.

Die Definition dieser komplexen Emotion kann man als Freude am Unglück anderer beschreiben. Schadenfreude ist ein psychologisches Phänomen. In der Gesellschaft ist es ein Thema das oft tabuisiert wird. Es erzeugt nicht nur Unbehagen – viele Menschen schämen sich, solche Empfindungen zu haben.

Dabei lässt sich in verschiedenen Quellen nachvollziehen: Dass Schadenfreude nicht nur ein deutsches Problem ist. Eine interessante Studie des Journal of Personality and Social Psychology zeigt, dass dieser Effekt universell auftritt. In den meisten Kulturen empfinden Menschen Freude wenn andere scheitern. Das ist ein menschliches Verhalten.

Im Englischen sucht man nach geeigneten Möglichkeiten Schadenfreude zu umschreiben. Einige Begriffe die vielleicht in die Nähe dieses Gefühls kommen, sind „malicious delight“ oder „spitefulness“. Diese Wörter greifen aber oft zu kurz und transportieren nicht die volle Tragweite von Schadenfreude. Oftmals geht es um die Genießer dieser Emotion die sich über das Missgeschick anderer amüsieren.

Auf die Frage nach einem direkten englischen Äquivalent lässt sich sagen: Das Wort „Schadenfreude“ ist einzigartig. Keiner der genannten Begriffe kann als exakte Übersetzung angesehen werden. Wenn man der Definition des deutschen Begriffs nachgeht – also der Freude am Unglück anderer – kommt man schnell zu dem Schluss, dass „glee“ zwar eine gewisse Ähnlichkeit hat freilich nicht die tiefere Bedeutung vermittelt.

Wie relevant ist diese Emotion in der heutigen Zeit? Neue Untersuchungen etwa von der Universität Mannheim zeigen, dass unser Umgang mit sozialen Netzwerken die Empfindungen von Schadenfreude verstärkt. Likes und Shares von unangenehmen Momenten anderer inspirieren oft zu einem reflexartigen Grinsen. Social Media fungiert dadurch als Verstärker für diese Form der Freude.

In der Psychologie wird Schadenfreude sogar als natürlicher Mechanismus beschrieben » der dazu dient « das eigene Selbstwertgefühl zu heben. Es ist interessant ´ darüber nachzudenken ` ebenso wie oft wir unbewusst in unseren eigenen Emotionen gefangen sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Es gibt kein spezifisches englisches Wort für Schadenfreude. Trotzdem bleiben Aspekte dieser Emotion auch in anderen Sprachen präsent. Die Herausforderung liegt dabei in der kulturellen Wahrnehmung und der tiefenpsychologischen Einsicht in diese komplexe menschliche Regung.






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