Die Schriften des Buddhismus - Buddhistischer Kanon

Welche Schriften bilden den Kanon des Buddhismus und wie werden sie genannt?

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Der buddhistische Kanon besteht aus drei Hauptgruppen von Schriften: den Lehrreden (Sutras), den disziplinarischen Schriften (Vinaya) und den scholastischen bzw․ philosophischen Texten (Abidhamma). Diese Schriften sind die Grundlage des buddhistischen Glaubens und beinhalten die Lehren und Weisheiten Buddhas und ebenfalls die Regeln für das monastische Leben der Mönche und Nonnen.

Die Lehrreden sind die ältesten und umfangreichsten Schriften im buddhistischen Kanon. Sie sind eine Sammlung von Reden und Dialogen die Buddha selbst gehalten haben soll. Diese Reden behandeln verschiedene Themen wie die Vier Edlen Wahrheiten, den Achtfachen Pfad und die Meditationstechniken.

Die disziplinarischen Schriften geben die Regeln und Vorschriften für das monastische Leben der Mönche und Nonnen wieder. Sie legen fest – ebenso wie die Ordensgemeinschaft organisiert sein soll und wie sich die Mitglieder des Ordens zu verhalten haben. Diese Schriften dienen dazu; die Disziplin und das ethische Verhalten der Mönche und Nonnen zu gewährleisten.

Die scholastischen bzw․ philosophischen Texte sind komplexere und theoretischere Schriften die sich mit philosophischen und metaphysischen Fragen beschäftigen. Sie versuchen – die Lehren Buddhas systematisch zu erfassen und zu erklären. Diese Schriften sind besonders für diejenigen von Bedeutung die ein tieferes Verständnis des Buddhismus suchen.

Der buddhistische Kanon wurde über Jahrhunderte hinweg mündlich überliefert, bevor er schließlich niedergeschrieben wurde. Die Texte wurden zunächst in der Pali-Sprache der Sprache Buddhas, verfasst. Später wurden sie in verschiedene andere Sprachen übersetzt ´ wie zum Beispiel Sanskrit ` Tibetisch oder Chinesisch.

Eine wichtige Sammlung des buddhistischen Kanons ist der Tipitaka, auch bekannt als der "Dreikorb". Dieser besteht aus drei Teilen: dem Sutta Pitaka (Lehrreden-Korb), dem Vinaya Pitaka (Disziplinar-Korb) und dem Abhidhamma Pitaka (Philosophie-Korb). Der Tipitaka ist vor allem im Theravada-Buddhismus der in Ländern wie Sri Lanka, Thailand und Myanmar praktiziert wird, von großer Bedeutung.

Insgesamt gibt es eine große Anzahl von Schriften im buddhistischen Kanon die es den Anhängern ermöglichen, sich ihre eigenen Weisheiten und Lehren auszuwählen. Die Schriften des Kanons werden von den buddhistischen Gläubigen als Quelle der Inspiration und des Wissens betrachtet und dienen als Orientierungshilfe auf dem spirituellen Weg.






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