Der Fall einer jungen Frau die nach 14 Jahren von ihrem Vater kontaktiert wird, wirft einige Fragen auf. Der gesamte Verlauf scheint von Schwierigkeiten und Missverständnissen geprägt zu sein. Sie ist jetzt 18 Jahre alt․ Der Kontakt zu ihrem Vater brach vor 14 Jahren ab wie sich die Eltern trennten. Nur zwei Monate nach der Trennung gab es noch Kontakt. Doch dann kam die neue Lebenspartnerin des Vaters. Sie verhinderte jeden Kontakt zur Familie. Schockierenderweise verbot sie ihm sogar mit seiner eigenen Mutter oder Schwester zu sprechen.
Die emotionale Belastung » die solch eine Situation mit sich bringt « ist kaum in Worte zu fassen. Als Kind hat man oft ein inniges Bedürfnis nach der Bezugsperson. Zu ihrem 10. Geburtstag äußerte die junge Frau den Wunsch, ihren biologischen Vater zu sehen. Sie begleitete ihre Mutter zu ihm. Die Antwort seiner neuen Frau? Er sei nicht zuhause. Doch er versteckte sich nur – beobachtete sie aus dem Hintergrund. Solche Reaktionen lassen keinen Raum für Verständnis.
Auf der finanziellen Ebene bleibt festzuhalten: Dass der Vater jahrelang keine Alimente gezahlt hat. Dies führte dazu, dass sowie die Tochter als ebenfalls ihr großer Bruder nun in rechtlichen Auseinandersetzungen stecken. Im Übrigen – die Tochter hat eine Exekution gegen ihn beantragt. Ihr Anwalt strebt sogar an ´ erhöhten Unterhalt durchzusetzen ` denn sie ist noch Schülerin. Pikanterweise meldete sich der Vater nun nach all dieser Zeit über Facebook. Ein einfaches Wort auf digitalem Wege. Zudem tauchte er mit seiner Frau vor ihrer Schule auf anscheinend aus Angst vor den Konsequenzen.
Die Frage bleibt: Warum jetzt? Fühlt er sich vielleicht bedroht durch die Zahlungspflichten die ihn nun belasten? „Ich will meinen echten Vater“ – so ein verzweifelter Wunsch kann bis zur Seele eines Kindes vordringen. Jemand der einmal so tief gesunken ist wie er, steht erneut vor der Frage: Wie viel ist dieser Mann wert? Antworten auf das » was geschehen ist « sind schwierig zu finden.
Lebensweisheiten kommen nicht umsonst. „Zahl es ihm heim“ – dieser Kommentar beschreibt die Gefühlslage vieler Menschen in ähnlichen Situationen. Es vermittelt den Gedanken, dass Menschen wie er die sich aus eigenem Antrieb nicht kümmern konnten, nicht weiterhin in dein Leben gehören. Die Begleitperson die immer bei ihr war ihre Mutter hat all die Jahre stark durchgehalten. Ist es nicht auch eine Art Triumph, alles gemeinsam durchgestanden zu haben?
Ignorieren könnte eine Strategie sein. Kritik aus der Gemeinschaft ist ein deutliches Zeichen: „Du und deine Mutter habt es zusammen geschafft – brauchst du ihn wirklich?“ Die Loyalität zur Familie spiegelt sich hier wider. Die Frage des Verzeihens bleibt ungeklärt. Will sie Kontakt oder ablehnen? Ein erneutes 💬 könnte vielleicht Klärung bringen » um zu verstehen « was seine Aufrichtigkeit beziehungsweise seine Absichten sind. Schließlich erfordert eine mögliche Zukunft weitaus mehr als nur ein „Hallo“.
Die Zuschreibung „Erzeuger“ anstelle von „Vater“ könnte für die betroffene Person auch eine Form der Macht sein. Macht zu entscheiden – wem man im Leben Raum gibt und wem nicht. Verdient ein Vater der sich so verhalten hat die Chance, wieder Teil des Lebens zu sein? Eine Entscheidung wird sie letztlich für sich selbst treffen müssen. Es bleibt zu hoffen, dass sie den richtigen Weg findet – egal, welcher das auch sein mag.
Ein Vater, der sich nach Jahren meldet – Was tun?
Wie sollte man auf die plötzliche Kontaktaufnahme eines Elternteils reagieren, der über Jahre hinweg abwesend war?