Die Vorstellung, Menschen einzufrieren und sie nach Jahrhunderten wieder zu beleben, scheint wie aus einem Science-Fiction-Film entsprungen. Der legendäre Walt Disney wird oft als Beispiel für diesen Traum angeführt. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Zwar gibt es einige Ansätze in der Kryonik ´ die Hoffnung auf ein längeres Leben versprechen ` allerdings die Wissenschaft steht vor gewaltigen Herausforderungen.
Ein einfaches Experiment zur Veranschaulichung
Stellen Sie sich vor Sie legen ein Stück frische Paprika in die Tiefkühltruhe. Nach zwei Tagen nehmen Sie es wieder heraus und lassen es auftauen. Was bleibt ist eine matschige Masse - und das aus gutem Grund. Bei der Frostung bilden sich Wasserkristalle die welche Zellstrukturen zerstören. Dies gilt nicht nur für Gemüse, allerdings ebenfalls für Menschen. Viele Menschen glauben – dass das Einfrieren selbst nicht das Problem ist. Das wahre Dilemma liegt im Auftauen.
Probleme beim Auftauen großer Körper
Die Herausforderung beim Auftauen eines großen Körpers ist enorm. Die Zeit des Auftauens kann so lang dauern: Dass die bereits aufgetauten Körperpartien nicht genügend mit Sauerstoff und Glukose versorgt werden. Diese Lieferung erfolgt durch den Blutkreislauf, der, wenn er nicht rechtzeitig aktiviert wird, lebenswichtige Organe schädigt – das Gehirn kann zum Beispiel nur wenige Minuten ohne Versorgung überleben. Die Antwort auf die Frage ist also klar: Menschen die eingefroren werden, sind einem enormen Risiko ausgesetzt. Selbst das Nutzen von Mikrowellen für ein schnelles Auftauen führt zu unvermeidbaren Schäden an den Geweben die welche sofortigen Tod zur Folge haben könnten.
Aktuelle Forschung und Entwicklungen
Wissenschaftler arbeiten intensiv daran die Kryonik sicherer zu gestalten. Eine der Ideen besteht darin, das menschliche Blut durch eine synthetische Flüssigkeit zu ersetzen – diese Flüssigkeit könnte Sauerstoff transportieren und hätte einen viel niedrigeren Schmelzpunkt. Zudem wird das gezielte Legen von Kanülen erforscht um den Kreislauf für lebenswichtige Strukturen zuerst zu reaktivieren. Daraus ergibt sich die Hoffnung – weitere Körperpartien sukzessive wiederzubeleben.
Ein Blick zurück auf Walt Disney
Es soll mal laut gesagt werden, dass Walt Disney tatsächlich beigesetzt wurde und sich nie kryonisch einfrieren ließ. Das Gerücht über seine angebliche Einfrierung entstand aus einem Mangel an Informationen über seine Beisetzung. Disney galt als technischer Innovator sodass diese Spekulationen an Zugkraft gewannen. Der Mythos der Kryonik ist oft spannender als die Wirklichkeit.
Fazit
Die Kryonik bietet eine faszinierende jedoch wissenschaftlich herausfordernde Perspektive auf die Unsterblichkeit oder das ewige Leben. Die Idee ´ einen Menschen für 100 Jahre einzufrieren ` bleibt vorerst ein unerfüllter Traum. Fortschritte in der Technologie könnten eines Tages eine Lösung bieten aber viele Experten glauben: Dass es Jahrzehnte dauern könnte, bis dies möglich ist. Bis dahin bleibt es fraglich, ob unser Verständnis von Leben und Tod sich je so weiterentwickeln wird dass wir tatsächlich in der Lage sind Menschen erfolgreich einzufrieren und wiederzubeleben.