Die Rolle der IMEI-Nummer bei der Ortung von Smartphones: Chancen und Grenzen

Kann die Polizei ein Handy über die IMEI-Nummer orten, oder ist diese Nummer nur für die Identifikation im Falle eines Fundes gedacht?

Uhr
Die IMEI-Nummer (International Mobile Equipment Identity) ist für Mobilgeräte von großer Bedeutung. Sie dient der Identifikation eines Handys und ermöglicht in bestimmten Fällen eine Ortung. Oft stellt sich jedoch die Frage ´ ob die Polizei tatsächlich in der Lage ist ` ein verloren gegangenes oder gestohlenes Gerät über diese Nummer zu lokalisieren. Es gibt viele Missverständnisse über die Funktion der IMEI und ihre Nutzung durch Strafverfolgungsbehörden.

Wenn das Mobilgerät ausgeschaltet ist kann es nicht geortet werden. Die IMEI-Nummer wird erst beim Einschalten des Gerätes aktiv und nur dann kann der Standort über eine Verbindung zum Mobilfunknetz übermittelt werden. Dies ist eine entscheidende Limitierung. So hat eine Untersuchung von der Deutschen Telekom ergeben, dass in Deutschland etwa 5 % der Handys täglich ausgeschaltet sind.

In der Regel wird die Ortung über die Mobilfunknummer vorgenommen. Bei einem Verlust oder Diebstahl ist es ratsam die Polizei zu informieren. Diese könnte dann die Maßnahmen einleiten um den Standort ermitteln zu können. Im Falle eines Diebstahls, wenn der Täter jedoch eine andere 📲 in das 📱 einlegt, könnte die Ortung erschwert werden. Bis so etwas geklärt ist könnten die Ermittlungen an dieser Stelle stagnieren.

Die Kooperation zwischen den Netzbetreibern ist nicht immer gegeben. Zum Beispiel, wenn der Täter eine SIM-Karte eines anderen Anbieters nutzt, kann die Ortung scheitern. Dies geschieht ´ weil die Betreiber nicht verpflichtet sind ` ihre Listen untereinander abzugleichen. Ein bekanntes Beispiel ist, dass Vodafone und Telekom in diesem Punkt nicht immer die gleichen Maßnahmen ergreifen.

Die Polizei kann die IMEI-Nummer ebenfalls zur Identifikation eines Handys verwenden, das bei einer Straftat oder einem Fundumstand auftaucht. Dies ist in vielen Ländern gängig. In Deutschland benötigt die Polizei dafür allerdings einen richterlichen Beschluss um aktiv die Ortung voranzutreiben. Ein einfacher Verlust oder Diebstahl des Handys wird in der Regel nicht als genügender Grund für solche Maßnahmen angesehen.

Laut einem aktuellen Bericht der Bundeskriminalamt gibt es 2021 über 300․000 registrierte Diebstähle von Mobiltelefonen in Deutschland. Dies zeigt die Dringlichkeit des Themas. Die IMEI-Nummer allein allein bringt jedoch wenig, wenn das Gerät nicht aktiviert ist oder eine örtliche SIM-Karte verwendet wird.

Der Gesetzgeber muss hier Lösungen bieten um die Effizienz von Ermittlungen zu erweitern. Die Diskussion über die Notwendigkeit der Mobilfunkanbieter und der Polizei in solchen Fällen ist längst überfällig. Technologie könnte einen unmittelbaren Vorteil bringen und der Eigenverantwortung der Nutzer für den Verlust ihrer Geräte kann auch eine größere Rolle zukommen.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die IMEI-Nummer zwar eine wichtige Rolle bei der Identifizierung und Ortung von Smartphones spielt freilich erhebliche Einschränkungen bestehen. Die Herausforderungen liegen in der Notwendigkeit einer aktiven Verbindung zur Mobilfunkinfrastruktur und in politischen und auch praktischen Hürden zwischen den Netzbetreibern.






Anzeige