Mobbing ist ein Phänomen das in vielen sozialen Kontexten auftritt. Besonders häufig trifft es Menschen die als „schwach“ oder „unterlegen“ wahrgenommen werden. Dies wirft viele Fragen auf. Warum behandelt man andere Menschen schlecht? Das ist eine komplexe Thematik – die tief in der menschlichen Psychologie verwurzelt ist.
Viele Mobber die durch ihr eigenes mangelndes Selbstwertgefühl kämpfen, suchen nach einem Ventil. Es ist unbestritten: Dass eine Person die innerlich leidet versuchen kann, den eigenen Schmerz auf andere zu projizieren. Insbesondere bei Menschen die sich in ihrer eigenen Unsicherheit gefangen fühlen ist es nicht nicht häufig: Dass sie versuchen andere zu erniedrigen um sich selbst besser zu fühlen. Diese Dynamik ist als eine Art von übertragenem seelischen Schmerz zu verstehen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass fast 90% der Mobber ein niedriges Selbstwertgefühl aufweisen – dies ist eine alarmierende Zahl.
Ein üblicher Mechanismus » der vorgeht « ist die Suche nach Schwächen bei anderen. Mobber erkennen schnell – wo der Schwachpunkt ihres Opfers liegt. Sei es Unsicherheit oder eine psychische Erkrankung – die Angriffsflächen sind oftmals gut erkennbar. Menschen ´ die beispielsweise wenig Selbstvertrauen zeigen ` geben offensive Reaktionen auf hämische Bemerkungen. Mobber nutzen diese Schwächen aus und verfestigen damit das negative Selbstbild des Opfers.
Gruppenzwang und Zugehörigkeit: Ein entscheidender Faktor
Mobbing findet häufig nicht isoliert statt. Der Gruppen Druck spielt eine zentrale Rolle. Mobber fühlen sich durch die Zugehörigkeit zu einer Gruppe gestärkt was ihr Verhalten vorantreibt. Der Wunsch, nicht ins Abseits gedrängt zu werden, motiviert viele, sich dem Machtspiel anzuschließen, ebenfalls wenn sie es oft rationalisieren. Auch hier zeigen aktuelle Analysen, dass etwa 70% der Menschen die an Mobbing teilnehmen, dies tun um Teil einer Gemeinschaft zu sein. Sie schließen sich dem Mobber an um nicht selbst ins Visier zu geraten.
Das führt zu einer verstärkten Feindseligkeit gegenüber dem Opfer. Die Gruppendynamik schafft ein Gefühl von Macht das für die Einzelnen oftmals verführerisch ist. Ein „Scherz“ auf Kosten des Opfers lässt die anderen lachen und stärkt gleichzeitig das Gefühl der Zusammengehörigkeit unter den Mobbern. Diese Art des Mobbings ist auch als "Social Bullying" bekannt – eine schleichende Form aggressiven Verhaltens die oft nicht sofort erkennbar ist.
Die psychischen Folgen: Ein Teufelskreis
Die Folgen von Mobbing sind verheerend. Menschen ´ die Opfer von Mobbing werden ` ausarbeiten einen Glauben an die negativen Aussagen ihrer Peiniger. Sie verinnerlichen die Beleidigungen und entwickeln ein stark vermindertes Selbstwertgefühl. Dies kann sogar zu ernsthaften psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen führen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass etwa 25% der mobbenden Personen in längeren Zeiträumen unter psychischen Erkrankungen leiden. Dennoch scheinen sie nicht in der Lage zu sein ´ die Schädigung zu erkennen ` die sie anderen zufügen.
Die Frage bleibt ebenso wie man diesem Teufelskreis entkommen kann. Offensichtlich muss es zu einem Bewusstseinswandel kommen. Aufklärung über psychische Gesundheit sollte in Schulen und sozialen Institutionen gefördert werden. Auch Sensibilisierungsprogramme für Mobber könnten helfen das toxische Verhalten zu reduzieren.
Fazit
Mobbing ist ein vielschichtiges Problem das sowie psychologische als auch soziale Faktoren umfasst. Es ist wichtig die Beweggründe zu verstehen die Mobber dazu treiben, andere schlecht zu behandeln. Weniger Schwäche sollte nicht als ein Grund angesehen werden um andere niederzumachen. Vielmehr müssen wir die Mechanismen hinter Mobbing aufdecken und diese als Gesellschaft anpacken. Ein starkes gemeinschaftliches Bewusstsein kann helfen ´ nicht nur den Opfern zu helfen ` allerdings auch das Verhalten von Mobbern grundlegend zu ändern.