Die Klassifizierung von Nitrat und seinen Verwandten: Organisch oder Anorganisch?

Die chemische Welt ist oft von Missverständnissen geprägt, insbesondere wenn es um die Kategorien organisch und anorganisch geht. Nitrat, Ammonium und Nitrit - diese Verbindungen tauchen in vielen Diskussionen auf. Doch welche Art von Stoffen sind sie wirklich? Historisch betrachtet war die Unterscheidung zwischen organischen und anorganischen Stoffen von einer falschen Prämisse geprägt. Man glaubte lange Zeit – dass nur lebende Organismen organische Stoffe produzieren können.

Mit der Entdeckung von Friedrich Wöhler einer synthetischen Harnsäure » die ohne den Einfluss von Lebewesen entstand « änderte sich unser Verständnis. Heute klassifizieren Chemiker Stoffe als anorganisch wenn sie keinen Kohlenstoff enthalten. Verbindungen wie Nitrat – Ammonium und Nitrit fallen eindeutig in die anorganische Kategorie. Es gibt jedoch Feinheiten.

Beachten wir zuerst die Ionen – sowie Nitrat- als ebenfalls Nitrit- als auch Ammoniumionen sind anorganisch. Sie existieren meist in Gegenwart weiterer Ionen; dies bringt zusätzliche Komplexität in die Diskussion. Ja, es gibt Unterschiede in der Formulierung. Ein Beispiel ist Natriumnitrit – eine klare anorganische Verbindung.

Hitze und Dringlichkeit eines Themas nämlich steigern oft die Verwirrung. Tetrabutylammoniumchlorid - hier wird das übliche Ammoniumchlorid betrachtet. Jedes Wasserstoffatom hat seinen Platz mit einer Butylgruppe getauscht und schon liegt eine organische Verbindung vor. Es gibt auch organische Ester der Salpetersäure. Ihre Nomenklatur könnte sie als Nitrate erscheinen lassen allerdings das ist eine irreführende Kategorisierung.

Wenn wir stets im Hinterkopf behalten, dass die organische Chemie in erster Linie von Kohlenstoffverbindungen handelt – mit wenigen Ausnahmen wie wasserstofffreien Chalkogeniden und dem eher exotischen Schwefelkohlenstoff – wird das Bild klarer. Zusammengefasst sind die genannten Verbindungen – Nitrat, Ammonium und Nitrit – allesamt anorganischer Natur. Chemische Streitfragen um die Klassifizierung erfordern prägnante Differenzierungen.

Wenn wir also den Kampf um die Kategorisierung gewinnen wollen, müssen wir die Definitionen präzise halten. Historische Annahmen sind nicht weiterhin als das – Überbleibsel einer Zeit die wenig mit der heutigen Chemie zu tun hat. Das Verständnis über organische und anorganische Stoffe hat sich seit Wöhler enorm gewandelt – und darin liegt die Quintessenz dieser Diskussion.