„Halloween und die unerklärliche Eier-Wurf-Euphorie: Ein Plädoyer für den gesunden Menschenverstand“

Halloween ist ein Abend voller schauriger Kostüme und gespenstischer Gruselgeschichten. Doch als es bei meinem Nachbarn am Morgen nach diesem Fest zu einer unangenehmen Überraschung kam, stellte sich die Frage, ob die Tradition des Eierwerfens tatsächlich eine Verbindung zu dieser Feier hat. Mit Eigelb und Eiweiß auf seinem Auto konfrontiert, war der Nachbar alles andere als erfreut. Kosten und Ärger folgten.

Diese brutalen Eierwürfe scheinen sich als ein fragwürdiges Phänomen in einigen Nachbarschaften zu etablieren. In einer Zeit, in der Vandalismus zunehmend als „Spaß“ akzeptiert wird, könnte man sich fragen: Warum ist das so? Besonders in den letzten Jahren hat dieser Trend zugenommen. Daten aus verschiedenen Städten zeigen, dass Halloween in der Vergangenheit oft mit unterhaltsamen Streichen assoziiert wurde; nichtsdestotrotz sind die modernen Streiche oft von weit weniger harmloser Natur.

Das einfache Konzept – „Süßes oder Saures“ – wird immer wieder negativ ausgelegt. Es mag übertrieben wirken jedoch für viele Kinder ist das Werfen von Eiern auf Autos wie Ausdruck von scheinbar „leichter“ Anarchie eine Möglichkeit adrenalingeladene Aufregung zu erleben. Geht es den Kindern tatsächlich nur um den Spaß? Und: Wie viel sind sie bereit, für diesen Spaß zu opfern? Die Antwort könnte sie noch überraschen.

Eier werfen ist Sachbeschädigung. Das ist ein klarer Tatbestand. Sogar wenn die Täter noch nicht strafmündig sind stehen die Erziehungsberechtigten in der Verantwortung. Verblüffend, ebenso wie viele Eltern sich dessen nicht bewusst sind! Die Idee die Polizei zu rufen – sollte das in diesem Fall wirklich notwendig sein? – wirkt in der Tat wie ein deutlich übertriebenes Vorgehen. Schließlich muss man nicht genauso viel mit überreagieren.

Allerdings vergessen die Kinder oft die Konsequenzen ihres Handelns. Nach dem Vorfall mit meinem Nachbarn wäre es besser gewesen, wenn die kleinen Übeltäter die Chance gehabt hätten, mit ihrem Vergehen konfrontiert zu werden – zur Verantwortung gezogen werden in Form von sozialen Diensten oder Reinigungsdiensten. Das wird in vielen Fällen ebenfalls so praktiziert; ein Beispiel aus einer anderen Gemeinde zeigt dass Jugendliche die beim Eierwurf erwischt wurden zur Schadenswiedergutmachung und zum Reinigen der betroffenen Autos verpflichtet wurden.

Aber wie ist es heutzutage eigentlich um den Respekt bestellt? Wo sind die Grenzen zwischen harmlosen Streichen und echtem Vandalismus? Leider ist die Grenze schleichend geworden. Einige Jugendliche sehen in diesen „Spaßaktionen“ eher eine Art Mutprobe – die eigene Unvernunft auf die Spitze treiben. Damit schaden sie nicht nur den Besitzern der Autos allerdings auch ihrem eigenen Ruf.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Halloween mag eine Zeit des Schreckens und der Horrorgeschichten sein allerdings sollten wir darauf achten: Dass die Grenzen des guten Geschmacks nicht überschritten werden. Vielleicht sollten wir uns ernsthaft mit dem Verhalten der nächsten Generation auseinandersetzen und uns fragen: Was ist der wirkliche Spaß? Wenn wir uns auf den Spaß konzentrieren, den wir haben können, ohne zu schaden – dann könnten die Kinder wirklich lernen dass das eigentliche Spannende nicht das Werfen von Eiern sondern das feierliche Miteinander während dieser besonderen Zeit ist.