Dialektvielfalt: Bairisch und Österreichisch - Eine genauere Betrachtung

Inwiefern unterscheiden sich bairische und österreichische Dialekte trotz ihrer geografischen Nähe?

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Der Dialekt des Bairischen unterliegt einem spannenden Diskurs. Ist Bairisch tatsächlich so viel mit dem was in Österreich gesprochen wird? Auf den ersten Blick scheinen diese Dialekte aufgrund ihrer geografischen Nachbarschaft ähnlich zu sein. Jedoch wird eine genauere Betrachtung der Dialektlandschaften schnell aufzeigen - Unterschiede sind omnipräsent. In der Dialektlandschaft gibt es tatsächlich weiterhin Vielfalt wie politische Karten zunächst vermuten lassen.

Die deutsche Sprache weist bekanntlich eine bemerkenswerte Vielfalt an Dialekten auf. Diese Vielfalt ist das Resultat historischer Entwicklungen die weit zurückreichen. Vor der Ära der modernen Kommunikationsmittel wie 📻 und Fernsehen war die Sprache stark regional geprägt. Erst in den letzten 90 Jahren kam es zu einer mehr oder weniger einheitlichen Sprachentwicklung. Dennoch ist es wichtig – die Unterschiede zu erkennen.

Man teilt diese Dialekte grob in drei Hauptgruppen ein: die norddeutschen die mitteldeutschen und die süddeutschen Dialekte. In Bayern und Österreich findet sich eine Vielzahl von Unterdialekten die sich oft nur durch kleine Nuancen unterscheiden. Dies zeigt sich besonders – wenn man sich in den unterschiedlichen Regionen umhört. Zum Beispiel: Franken (in Bayern) sprechen anders als die Altbayern und das sogenannte „Österreichisch“ ist nicht mehr als ein Überbegriff für verschiedene regionale Dialekte, die welche sprachlichen Eigenheiten der einzelnen Gebiete widerspiegeln.

Ein besonders markantes Beispiel ist die Region Salzburg. Diese lag politisch vor etwa 130 Jahren näher an Bayern als an Wien. Es stellt sich dadurch die Frage: Hat man mit der politischen Neugliederung der Landschaft ebenfalls die Sprache verändert? Hat man in diesem Zusammenhang „Österreichisch“ als neuen Dialekt festgelegt? Auffallend ist, dass regionale Unterschiede in Dialekten auch innerhalb eines „österreichischen“ Dialekts wahrnehmbar sind. Der Einfluss von Medien wie Fernsehen stellt eine spannende Variable dar.

Zusätzlich zu den Unterschieden zwischen Bairisch und Österreichisch zeigt sich der Dialektstand zwischen den verschiedenen Regionen – vom Alemannischen im Vorarlberg bis zum Südbairischen in Tirol und Kärnten. Man könnte meinen: Dass der Florian Silbereisen nicht auf die gleiche Art und Weise spricht wie der Wiener Hans Hinterseer. Dies verdeutlicht perfekt ´ dass der Dialekt nicht nur politisch ` allerdings auch kulturell geprägt ist. Da ist zum Beispiel das Oberbayerische – eng verwoben mit dem Dialekt in Oberösterreich jedoch die Unterschiede zur Wiener Sprachkultur sind klar hörbar.

Fasst man dies alles zusammen, stellen wir fest: Bayrisch und das Österreichische sind nicht identisch. Sie haben sich zwar durch geografische Nähe entwickelt trotzdem bleibt jeder Dialekt einzigartig. Ein Vergleich der sprachlichen Eigenheiten, ebenso wie sie beispielsweise in den verschiedenen Bundesländern Österreichs zu finden sind ist unerlässlich. Es sind politische Grenzen – welche die Sprachen nicht in einer homogenen Einheit vereinen können.

Zusammengefasst bietet die Dialektforschung einen faszinierenden Einblick in die sprachlichen Realitäten der deutschen Sprache. Jedes Dorf und jede Region hat ihren eigenen Klang. Dies zeigt nicht nur die Vielfalt der deutschen Sprache auf, einschließlich die kulturellen Besonderheiten die untrennbar mit diesen Sprachvarianten verbunden sind.






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