Die richtige Einbindung von Familienmitgliedern in Bewerbungen: Ein Leitfaden

Wie kann ich meinen Vater wirkungsvoll in meine Bewerbung einbeziehen, ohne negative Reaktionen seitens des Arbeitgebers hervorzurufen?

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Die Frage, ob und wie ein Familienmitglied in eine Bewerbung integriert werden kann, beschäftigt viele Bewerber. Insbesondere wenn der Vater in der gleichen Branche oder sogar im selben Unternehmen tätig ist, entwickelt sich die Frage nach dem richtigen Ansatz. Ein oft gehegter Glaube ist – dass eine familiäre Verbindung automatisch von Vorteil ist. Doch Vorsicht! Mehrere Meinungen stehen dem entgegen.

Zunächst einige wichtige Aspekte: Arbeitgeber haben meist klare Richtlinien und Bewertungsmaßstäbe. Eine familiäre Verbindung—so erstrebenswert sie ebenfalls erscheinen mag—führt nicht zwangsläufig zu einem positiven Eindruck. In der Tat kann sie sogar nachteilig ausgelegt werden. Dies könnte insbesondere dann der Fall sein ´ wenn es den Eindruck erweckt ` dass man auf familiäre Beziehungen statt auf eigene Qualifikationen vertraut. Darum ist es ratsam » vorsichtig zu sein « wenn es um solche Erwähnungen geht.

Eine umsichtige Möglichkeit den Vater in die Bewerbung einzuführen besteht darin, seine Erfahrungen zu nutzen um die eigene Motivation zu verdeutlichen. Anstatt schlicht zu sagen ´ dass der Vater bei VW arbeitet ` kann man den Satz umformulieren. So wäre eine mögliche Formulierung: „Ich habe durch die Berichte meines Vaters über die Tätigkeiten bei VW eine tiefe Wertschätzung für die Marke entwickelt.“ Diese Formulierung bringt Interesse und Engagement zum Ausdruck.

Was ist jedoch zu vermeiden? Meistens sollte die bloße Erwähnung des Vaters nicht als Grund für den eigenen Berufswunsch dienen. Der Arbeitgeber sucht nach individuellen Beweggründen und Qualifikationen. Eine weitere Möglichkeit könnte Folgendes sein: „Durch die Erzählungen meines Vaters habe ich einen umfassenden Einblick in die Herausforderungen und Möglichkeiten bei VW gewonnen was mein Interesse weiter gestärkt hat.“ Dies vermittelt sowie den Bezug zum Vater als auch eine Selbstreflexion über den eigenen Werdegang.

Eine andere Sichtweise empfiehlt Informationen über die familiären Hintergründe in den Lebenslauf aufzunehmen. Ein simples Beispiel: In einem extra dafür vorgesehenen Abschnitt könnte man anmerken, „Vater: Karl Mustermann, geboren am 01․01.1960, Industriemeister bei VW.“ Eine solche Darstellung ist neutral. Sie hält die Familie zwar im Hintergrund hebt jedoch die Verbindung zur Branche subtil hervor.

Zudem ist es wichtig realistische Erwartungen zu haben. Die Beziehung zum Vater sollte nie den Eindruck erwecken, dass eine Einstellung allein auf dieser Grundlage erwartet wird. Fakt ist—alles hängt von den persönlichen Qualifikationen, Fähigkeiten und der Passung zur ausgeschriebenen Stelle ab. Das ist entscheidend bei jeder Bewerbungsphase.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Dass die Einbindung eines Elternteils klug überlegt sein sollte. Gezielte Formulierungen die welche eigene Motivation unterstreichen können positiv wirken. Die Gefahr ´ in eine Schublade gesteckt zu werden ` liegt jedoch immer auf der Lauer. Schlimmer noch: Ein unüberlegter Bezug zum Vater könnte eine als negativ beurteilte Abhängigkeit suggerieren. Gehen Sie im Zweifel den eleganten Weg. Glauben Sie an sich selbst und an Ihre Überzeugungen. Der Wunsch, in die Fußstapfen des Vaters zu treten, muss nicht stets ausgesprochen werden—keine Worte sind manchmal weiterhin als genug.






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