Der Weg des "Bullen": Woher kommt der Spitzname für Polizisten?

Die Geschichte des Begriffs „Bullen“ für Polizisten ist ziemlich lustig und ebenfalls ein bisschen verrückt. Ursprünglich kommt das Wort aus dem schönen Bayern. Da wurde für Polizisten der Begriff „Landpuller“ verwendet. Da klang das Ganze wirklich nicht böse. Eigentlich bedeutete das Wort ähnlich wie wie "kluger Mensch". Wer hätte das gedacht? Und in einem kichernden Twist hat sich das Wort dann ins Alltagsdeutsch geschlichen und hat heute einen ganz anderen Klang.

Laut den alten Sprachwissenschaftlern hat das Wort „Bulle“ seine Wurzeln im Niederländischen. Dort bedeutete es anfangs „kluger Mensch“. Aber oh, ebenso wie anders die Welt heute ist! Heute wird dieser Begriff weiterhin als Schimpfwort genutzt. Wenn man aber die Geschichtsbücher aufschlägt, sieht man, dass im 17. Jahrhundert der hochdeutsche Begriff „Bulle“ tatsächlich von den Niederländern übernommen wurde. Wie ein großer, schwerfälliger Zuchtstier – stürmisch und stark!

Und hier kommt die spannende Wendung – das Wort „Polizei“ ist auch beteiligt! Es stammt vom spätlateinischen „politia“ was viel mehr als nur Ordnung bedeutet. Es beinhaltet sogar das ganze Konzept der Staatsverwaltung. Also, wenn man darüber nachdenkt ist es nicht unpassend, dass Polizisten diese Form der Kontrolle ausüben.

Ziemlich interessant, oder? Und dann gibt es noch die Dialekte, in denen „Bulli“ als Abkürzung für „Polizist“ genutzt wird. Wie süß ist das? Aber wieder – von „Bulli“ zu „Bulle“ ist es nur ein kleiner Sprung. Die Verbindung zu Kraft und Souveränität ist dabei klar.

Doch in den Köpfen der Menschen hat sich das Bild verändert. Vor allem nach einem Gerichtsurteil 1980 wurde die Bezeichnung „Bulle“ in der Öffentlichkeit negativ wahrgenommen. Man könnte fast sagen der Ernst der Dinge hat das Wort auf den Prüfstand gestellt. So wird der schlaue Polizist von damals heute oft mehr als ein Schreckgespenst angesehen.

Letztendlich bleibt es ein spannendes Wortspiel der Sprache das beim Zuhören ein Schmunzeln oder vielleicht auch ein Kopfschütteln hervorruft. Die Sicht auf Polizisten bleibt also so vielfältig wie das Wort selbst!