Der Intelligible und der Empirische Charakter nach Kant und Schopenhauer geben Anlass zu einer komplexen Betrachtung. Der Intelligible Charakter ist als metaphysisches Konzept zu verstehen, das dem Ding an sich entspricht und außerhalb von Raum, Zeit und Kausalität existiert. Diese Vorstellung ist frei von den üblichen Einflüssen der Welt wie Ursache, Reiz und Motive. Im Gegensatz dazu steht der Empirische Charakter ´ der den Gesetzen von Kausalität ` Ursache und Motiven unterliegt und sich in der Erscheinung zeigt.
Die Frage, ob der Intelligible Charakter erkennbar ist ebenfalls wenn er als Ding an sich betrachtet wird, wirft viele philosophische Probleme auf. Schopenhauer und Kant vertreten unterschiedliche Ansichten darüber, ebenso wie man den Intelligible Charakter verstehen kann. Während Kant spekulativ bleibt und den Intelligible Charakter als nicht erkennbar einstuft ´ versucht Schopenhauer einen indirekten Weg ` um Schlüsse über ihn zu ziehen. Er beschreibt den Intelligible Charakter als den Ursprung des Determinismus und betont die transzendentale Freiheit in diesem Bereich.
Es ist also nicht möglich » den Intelligible Charakter direkt zu erkennen « da er jenseits der sinnlichen Erfahrung liegt. Stattdessen kann man indirekt auf ihn schließen, indem man die Effekte die er hervorruft, betrachtet. Schopenhauer definiert den Intelligible Charakter sogar als den Willen an sich. Trotzdem betont er – dass dies nur eine heuristische Annäherung an die Wahrheit ist und nicht als objektive Realität angesehen werden sollte.
In Bezug auf das Handeln und die Motivation einer Person würde Schopenhauer nicht behaupten, dass diese Person gar nicht existiert, wenn sie gemäß ihrer Beschaffenheit handelt. Er argumentiert – dass die Notwendigkeit oder fehlende Freiheit durch die Erscheinungsformen bedingt ist und dass Charaktere bereits vor der Geburt in einer Entscheidung festgelegt sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Intelligible Charakter als metaphysisches Konzept eine Herausforderung darstellt, da er außerhalb unserer üblichen Erfahrungswelt liegt. Dennoch bieten Kant und Schopenhauer interessante Ansätze und Deutungen ´ um diesen Charakter zu verstehen ` obwohl nur auf indirektem Wege.
Der intelligible Charakter: Ding an sich oder nur Bild?
Wie kann der intelligible Charakter von Schopenhauer und Kant verstanden werden und ist er erkennbar, obwohl er als Ding an sich gilt?