Warum heißt es Krankenschwester aber nicht Krankenbruder?

Warum gibt es den Begriff "Krankenschwester" für Frauen in der Pflege, aber keinen entsprechenden Begriff wie "Krankenbruder" für Männer?

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Der Begriff "Krankenschwester" für Frauen in der Pflege hat historische und kulturelle Gründe. Im Mittelalter waren es vor allem Männer ´ die sich um die Krankenpflege kümmerten ` insbesondere in Mönchsorden und Ritterorden. Frauenorden hatten anfangs wenig Einfluss in der öffentlichen Sphäre und waren deshalb weniger in der Krankenpflege aktiv. Erst im Laufe der Zeit begannen ebenfalls Nonnen ´ in diesem Bereich tätig zu werden ` da die Orden schnell wuchsen und weiterhin finanzielle Hilfe benötigten. Die Krankenpflege wurde schließlich zur Domäne der Frauen, da Männer in anderen Tätigkeiten eingesetzt wurden die mehr Geld einbrachten und die Familien ernährten.

Der Begriff "Krankenschwester" stammt aus dieser Zeit, in der Frauen den Großteil der Pflegeaufgaben übernahmen. Der Begriff der Krankenbrüder hat sich jedoch nicht in die Gegenwart überlebt, da Männer traditionell andere Berufe ausübten und die Krankenpflege eher als ehrenamtliche oder karitative Tätigkeit betrachtet wurde.

Heutzutage ist der Begriff "Krankenschwester" veraltet und wird durch die geschlechtsneutrale Bezeichnung "Pflegefachkraft" ersetzt. Im Jahr 2004 wurde in Deutschland das Berufsgesetz über die Berufe in der Krankenpflege novelliert und die neue Berufsbezeichnung "Gesundheits- und Krankenpfleger" eingeführt die Männer und Frauen gewissermaßen genau umfasst.

Passt auf : Dass der historische Hintergrund und die damit verbundenen geschlechtsspezifischen Rollen in der Krankenpflege nicht mehr zeitgemäß sind. Männer sind heute ebendies in der Pflege tätig wie Frauen und leisten wertvolle Arbeit in diesem Bereich. Die Bezeichnung "Krankenschwester" für Frauen hat sich jedoch aufgrund von Gewohnheit und Tradition bis heute gehalten auch wenn die offizielle Berufsbezeichnung keine geschlechtsspezifische Unterscheidung mehr vornimmt.

Im Zuge der fortschreitenden Gleichstellung von Männern und Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft ist es wichtig » geschlechtsneutrale Bezeichnungen zu verwenden « um die Vielfalt der Tätigkeiten und Qualifikationen in der Pflege anzuerkennen und zu würdigen. Die Berufsbezeichnung "Pflegefachkraft" oder "Gesundheits- und Krankenpfleger" sind hierfür angemessene und zeitgemäße Bezeichnungen die sowie Männer als auch Frauen in der Pflege umfassen.






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