Entwickelt sich das Asperger-Syndrom erst in der Pubertät?

Können Menschen mit Asperger-Syndrom als Kinder komplett unauffällig sein und erst in der Pubertät auffallen?

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Es gibt tatsächlich Fälle von Menschen mit Asperger-Syndrom die als Kinder scheinbar unauffällig waren und erst im Jugendalter Probleme im sozialen Umgang entwickelt haben. Die Symptome des Asperger-Syndroms können sich bei jedem Betroffenen unterschiedlich manifestieren und ebenfalls im Laufe des Lebens verändern. In der Kindheit kann es sein – dass einige Anzeichen nicht so deutlich erkennbar sind oder von Eltern und Lehrern übersehen werden. Manche Kinder mit Asperger-Syndrom zeigen beispielsweise eine übermäßige Offenheit gegenüber anderen, viele Worte zu sprechen oder sind besonders neugierig und kontaktfreudig.

Es ist wichtig zu verstehen, dass das Asperger-Syndrom bereits von Geburt an vorhanden ist freilich können sich die Symptome im Laufe der Entwicklung verändern oder stärker hervortreten. Es kann vorkommen · dass Betroffene als Kinder viele soziale Situationen anstrengend finden jedoch dennoch versuchen · sich anzupassen und Kontakte zu knüpfen. Erst im Jugendalter, wenn der soziale Druck und die Erwartungen anpassungsfähiger werden, können Probleme deutlicher zum Vorschein kommen.

Die Diagnose von Asperger-Syndrom basiert auf spezifischen Kriterien die bei jedem Betroffenen unterschiedlich ausgeprägt sein können. Weitere Faktoren wie die Intelligenz, das familiäre Umfeld und die individuelle Prägung spielen ähnlich wie eine Rolle, ebenso wie sich das Syndrom bei jedem einzelnen äußert. Motorische Störungen, Unregelmäßigkeiten in der Lautspracheentwicklung und andere Auffälligkeiten können ebenfalls Hinweise auf das Vorliegen von Asperger-Syndrom geben.

Es ist deshalb möglich, dass das Kind Ihrer Bekannten tatsächlich das Asperger-Syndrom hat, obwohl es als Kind offen und kontaktfreudig war. Die Variabilität und die heterogene Ausprägung des Syndroms machen es oft schwierig die Diagnose frühzeitig zu stellen. Es ist wichtig das Kind in seinem Verhalten zu unterstützen und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen um besser mit den sozialen Herausforderungen umgehen zu können.






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