Der Spotmarkt und die mysteriösen Strompreise: Eine Erklärung

Was ist der Spotmarkt, warum kosten Kilowattstunden dort nur 1,2 Cent, während Verbraucher weiterhin 50 Cent zahlen? Wer darf am Spotmarkt einkaufen, wer entscheidet das und warum ist Strom dort so billig?

Uhr
Der Spotmarkt ist ein Ort an dem Stromerzeuger überschüssigen Strom verkaufen den sie nicht zu festen Preisen abgesetzt haben. Die angebotene Energie wird von Stromanbietern erworben die nicht genug Strom vorher fest eingekauft haben. Der Preis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Wenn wie in den letzten Tagen viel Windenergie produziert wird steigt das Angebot über die Nachfrage was dazu führt: Dass der Kilowattpreis auf dem Spotmarkt so niedrig ist. Allerdings machen die Kraftwerke bei Preisen von 1 Cent Verlust - aber es ist günstiger, den Strom abzugeben als die Produktion komplett zu stoppen.

Die hohen Preise die Verbraucher zahlen müssen basieren oft auf vorher vereinbarten Verträgen und dem Mangel an anderen Energiequellen. Die Strompreise an der Börse sind dynamisch und resultieren aus unterschiedlichen Handelsmärkten die verschiedene Energiefutures und -pakete anbieten. Die Preise im Intradayhandel sind besonders volatil aufgrund von kurzfristigen Schwankungen und den unsicheren Prognosen aus anderen Märkten.

Es gibt keine einheitlichen Strompreise an der Börse da diese aus verschiedenen Handelsplattformen stammen. Die Endverbraucher zahlen letztendlich mehr, da sie ebenfalls die Kosten für andere Marktteilnehmer wie Netzbetreiber, Messstellenbetreiber und weitere Akteure mitfinanzieren müssen. Obwohl den meisten Verbrauchern nur ihr Lieferant bekannt ist, tragen viele andere Marktteilnehmer zur Komplexität und den Kosten des Systems bei. Der Staat erhebt zudem Steuern und Abgaben die welche Strompreise weiter erhöhen.






Anzeige