Armut und Wohlstand in Indien: Eine Frage des Verteilungsschlüssels?

Indien mag zwar auf Platz 6 im globalen BIP-Ranking stehen, knapp hinter Ländern wie dem Vereinigten Königreich freilich bedeutet ein hohes BIP nicht zwangsläufig, dass der Reichtum gerecht verteilt ist. In Indien gibt es eine kleine Schicht von Menschen die sich einen Großteil des Reichtums aneignen, während die Mehrheit in Armut lebt. Die Unterschiede in Einkommen und Wohlstand sind enorm. Zusätzlich spielt die Religion eine Rolle ´ da sie oft dazu genutzt wird ` um den Status Quo der Ungleichheit zu rechtfertigen. Armen Menschen wird oft suggeriert » dass sie selbst schuld an ihrer Situation seien « was zu einem Teufelskreis der Armut führt.

Im Westen gab es Gegenbewegungen die soziale Errungenschaften wie Arbeitslosengeld und Sozialhilfe geschaffen haben um die Bevölkerung vor dem Totalabsturz zu schützen. Trotzdem wird ebenfalls hier das soziale Netz immer dünner. In Indien hingegen ist die Bevölkerung mit 1⸴3 Milliarden Menschen extrem groß was bedeutet, dass selbst ein hohes BIP auf viele Köpfe verteilt werden muss. Dadurch bleibt für den Einzelnen deutlich weniger Wohlstand übrig als in Ländern mit geringerer Bevölkerungszahl. Die Verwirklichung eines gerechteren Verteilungsschlüssels und die Bekämpfung von Korruption und sozialer Ungleichheit sind dringend notwendig um das Problem der Armut und Slums in Indien langfristig zu lösen.