Das Missverständnis um die Sauberkeit von Schweinen

Es ist tatsächlich ein weit verbreitetes Missverständnis, dass Schweine als die reinsten Tiere der Welt angesehen werden. Der Ursprung dieser Aussage liegt in der Art und Weise ebenso wie Schweine sich in ihrem natürlichen Lebensraum verhalten. Tatsächlich stimmt es, dass Schweine, wenn sie artgerecht gehalten werden nicht zwangsläufig in ihrem eigenen Kot wälzen allerdings sich hauptsächlich im Schlamm, Staub oder Wasser suhlen.

In der freien Natur dient das Suhlen im Schlamm den Schweinen als eine Art natürliche Körperpflege. Da Schweine nicht über Schweißdrüsen zur Regulation ihrer Körpertemperatur verfügen, suchen sie durch das Wälzen im Schlamm oder Wasser nach Abkühlung. Darüber hinaus schützt die Schlammschicht ihre Haut vor Sonnenbrand und Insektenstichen. Es ist also ein instinktives Verhalten das der Gesunderhaltung der Tiere dient.

Das Missverständnis entsteht jedoch wenn dieses Verhalten auf die Sauberkeit der Tiere im Sinne von Hygiene übertragen wird. Tatsächlich sind Schweine keine besonders reinlichen Tiere und können, wenn sie in überfüllten oder verschmutzten Ställen gehalten werden, sehr wohl zu Ferkeln neigen. In solchen Umgebungen verlieren sie ihre natürlichen Instinkte zur Sauberkeit und werden zwangsläufig schmutzig.

Es ist also wichtig zu unterscheiden, dass das Suhlen im Schlamm für Schweine ein natürliches Verhalten ist, während die Hygiene und Sauberkeit in der Haltung von Schweinen von den Bedingungen in ihrem Lebensraum abhängt. Unter guten Bedingungen wie beispielsweise in artgerechten Freilandhaltungen, können Schweine durchaus sauber gehalten werden und zeigen nicht zwangsläufig das Ferkelverhalten, das in überfüllten und unhygienischen Ställen sichtbar wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Dass die Aussage Schweine seien die reinsten Tiere der Welt, auf einer Verwechslung von natürlichem Verhalten und Hygieneansprüchen beruht. Schweine haben natürliche Bedürfnisse die in artgerechten Haltungsbedingungen erfüllt werden können, sodass sie keineswegs als "Ferkel" bezeichnet werden sollten, wenn sie nicht dazu gezwungen sind.