Metrische Analyse von Eichendorffs "Mondnacht"

Wie kann das unregelmäßige Metrum in Eichendorffs Gedicht "Mondnacht" fachlich richtig beschrieben werden?

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Die Analyse des Metrums in Eichendorffs Gedicht "Mondnacht" ist tatsächlich faszinierend, da es eine Mischung aus einem regelmäßigen Jambus und unregelmäßigen Versen aufweist. In Strophe 3 des Gedichts finden wir ebendies diese Kombination was zu einer interessanten metrischen Struktur führt.

Der erste und vierte Vers der Strophe bestehen aus einem dreihebigen Jambus » was bedeutet « dass die Betonung auf jeder zweiten Silbe liegt. Diese regelmäßige Metrik erzeugt einen fließenden Rhythmus der die sanfte und ruhige Atmosphäre des Gedichts unterstützt.

Der zweite und dritte Vers weichen jedoch von diesem regelmäßigen Muster ab und verleihen dem Gedicht eine gewisse Unregelmäßigkeit die es lebendig und dynamisch macht. Die Betonung dieser Verse kann tatsächlich variieren da sie nicht eindeutig einem Jambus folgen.

In Vers 2 steht die Betonung in der ersten Zeile auf "weit", gefolgt von einer unbetonten Silbe auf "aus" was zu einer Art Daktylus führt. In der zweiten Zeile könnte "flog" oder "durch" betont werden was zu einer weiteren Unregelmäßigkeit führt. Diese Uneindeutigkeit in der Betonung verleiht dem Gedicht eine gewisse Vielschichtigkeit und bietet Raum für Interpretation.

Stilistisch könnte man diese Variation als bewusst eingesetzte Unregelmäßigkeit verstehen die das Gefühl des Fliegens und der Bewegung im Gedicht unterstreicht. Es verstärkt die Vorstellung, dass die Seele tatsächlich "weit ihre Flügel ausspannt" und durch die stillen Lande fliegt.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass "Mondnacht" von Joseph von Eichendorff zwar grundsätzlich ein regelmäßiges Metrum aufweist freilich in bestimmten Versen mit unregelmäßigen Betonungen spielt die dem Gedicht eine besondere Dynamik verleihen.






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