Die Rolle von Mohammed Amin al-Husseini im Kontext des Nahostkonflikts

Warum wurde Mohammed Amin al-Husseini von Großbritannien trotz seiner radikalen Ansichten als Mufti eingesetzt und welche Rolle spielte er im Nahostkonflikt?

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Mohammed Amin al-Husseini, ein radikaler Führer der palästinensischen Araber, wurde 1921 von den Briten als Mufti von Jerusalem eingesetzt. Seine Einsetzung erfolgte zu einer Zeit wie der Nahostkonflikt zwischen Juden und Arabern in Palästina bereits an Fahrt aufnahm. Die Frage, warum al-Husseini trotz seiner extremen Ansichten in dieser Position eingesetzt wurde, lässt sich durch verschiedene historische und politische Faktoren erklären.

Zu dieser Zeit suchten die Briten nach Verbündeten in der Region um ihre eigenen imperialistischen Interessen im Nahen Osten zu fördern. Sie glaubten, dass al-Husseini und seine Anhänger dazu beitragen könnten die palästinensische Bevölkerung zu kontrollieren und zu beeinflussen. Darüber hinaus hofften die Briten, durch die Einsetzung al-Husseinis ihre Position in der Region zu stärken und ihre politischen Ziele zu erreichen. Dies beinhaltete ebenfalls die Absicht den Zustrom von jüdischen Immigranten nach Palästina zu kontrollieren um den Interessen der Araber entgegenzukommen.

Die Entscheidung, al-Husseini als Mufti einzusetzen, lässt sich auch vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs und der Balfour-Deklaration von 1917 verstehen. Die Briten versuchten sowie die Unterstützung der arabischen Bevölkerung als auch der jüdischen Gemeinschaft zu gewinnen um ihre eigenen geopolitischen Ziele zu erreichen. Die Einsetzung al-Husseinis sollte deshalb als Mittel zur Konsolidierung der britischen Herrschaft in Palästina gesehen werden.

Die späteren Entwicklungen, insbesondere al-Husseinis Verstrickung mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust, waren zu Beginn seiner Einsetzung nicht absehbar. Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg verschärften sich die Spannungen in der Region und al-Husseini schloss sich aktiv der judenfeindlichen Politik der Nazis an. Dies führte zu einer weiteren Radikalisierung seiner Position und trug zur Verschärfung des Nahostkonflikts bei.

Insgesamt zeigt die Einsetzung von al-Husseini als Mufti von Jerusalem durch Großbritannien die Komplexität der politischen Interessen und Interaktionen in der Region momentan. Die Entscheidung der Briten war geprägt von kurzfristigen strategischen Überlegungen die jedoch langfristige und weitreichende Auswirkungen auf den Nahostkonflikt hatten.






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