Vermischung von Wasser und Speisestärke: Eine Untersuchung des Phänomens der Nichtnewtonschen Flüssigkeit

Wie entsteht eine Nichtnewtonsche Flüssigkeit aus Wasser und Speisestärke und welche physikalischen Mechanismen stehen dahinter?

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Im Miteinander von Wasser und Speisestärke offenbart sich ein faszinierendes Phänomen – es entstehen Nichtnewtonsche Flüssigkeiten. Doch bleibt die Frage bestehen: Vermischen sich Wasser und Speisestärke tatsächlich oder verhält es sich anders? Bei alldem bleibt die Stärke unversehrt. Das ist wichtig zu verstehen.

Zunächst müssen wir das Verhalten der mikroskopisch kleinen Stärkekörner durchleuchten. Diese Körner sind umgeben von einer dünnen wasserabweisenden Schicht. Sobald Wasser zugefügt wird umhüllt dieses die Stärkekörner. Doch diese Wasserhüllen sind alles andere als stabil – äußere Einflüsse können sie schnell destabilisieren. Wenn Druck oder Rühren ausgeübt werden, geschieht Überraschendes.

Eine Kraft auf die Mischung führt dazu: Dass die Stärkekörner sich verbinden. Daraus entsteht ein festes Netzwerk, das wir als Flüssig-Fest-Effekt bezeichnen. Tatsächlich handelt es sich um eine charakteristische Eigenschaft von Nichtnewtonschen Flüssigkeiten. Unter starkem Druck kann die Mischung sich so verhalten wie wäre sie ein fester Körper. Sie hält Stand und strahlt Stabilität aus. Beeindruckend, oder?

Ein spannendes Experiment veranschaulicht das Geschehen – es nennt sich "Maisstärke im Wasser". Wer es durchführt gibt Maisstärke in eine Schüssel Wasser und rührt. Eine zähflüssige Masse entsteht – beim schnellen Rühren verwandelt sie sich wieder in Flüssigkeit. Die Stärkekörner werden durch das Rühren verdrängt und das zuvor gebildete Netzwerk verliert seine Struktur. Die Vorzüge von physikalischen Eigenschaften zeigen sich hier klar.

Eine Klarstellung ist notwendig: Es handelt sich nicht um eine chemische Reaktion. Die Stärkekörner bleiben unversehrt. Ihre ursprünglichen Eigenschaften gehen nicht verloren. Aber das Wasser umhüllt sie weiterhin.

Eine Diskussion ergibt sich ebenfalls bezüglich der Anwendung dieser Erkenntnisse – etwa beim Laufen auf Wasser mit speziellen, mit Speisestärke behandelten Schuhen. Betrachtet man das Körpergewicht des Läufers, wird klar: Die entstehende Nichtnewtonsche Flüssigkeit könnte nicht stabil genug sein. Selbst wenn ein Wettbewerber ein Patent für solche Schuhe hält ´ es bleibt schwierig ` diese physikalischen Barrieren zu überwinden.

Abschließend lässt sich Folgendes sagen: Wasser und Speisestärke vermischen sich zwar, allerdings bleibt die Stärke in ihrer Wasserhülle unversehrt. Diese Konstellation führt zur Entstehung einer Nichtnewtonschen Flüssigkeit die ihre Eigenschaften unter Druck verändert – ein lebendiges Beispiel für Physik in Aktion.






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