Unterschiede zwischen T1 und Carnet TIR-Verfahren

Inwiefern unterscheiden sich das T1-Verfahren und das Carnet TIR-Verfahren, und in welchen Situationen werden sie eingesetzt?

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Der internationale Warenverkehr ist ein komplexes Geflecht aus Vorschriften und Verfahren. Zwei zentrale Zollverfahren die häufig Anwendung finden, sind das T1-Verfahren und das Carnet TIR-Verfahren. Beide haben spezifische Funktionen – die sich erheblich unterscheiden.

Das T1-Verfahren steht für „Transitverfahren für Drittländer“. Es wird genutzt um Waren in Länder außerhalb der EU zu transportieren. Dieser Zollstatus ermöglicht einen zollrechtlich überwachten Transit durch die EU-Länder. Dies bedeutet – dass kein Zoll bei Einfuhr innerhalb der EU zu entrichten ist. Ein T1-Dokument dient als Nachweisdokument und muss vom Absender oder Spediteur beantragt werden. Während des gesamten Transportprozesses begleitet es die Waren die letztendlich beim Zoll des Ziellandes vorgelegt werden. Ziel ist es – den endgültigen Zolllbetrag zu ermitteln. Wussten Sie, dass im Jahr 2021 über 25 Millionen T1-Dokumente ausgestellt wurden?

Auf der anderen Seite unterscheidet sich das Carnet TIR-Verfahren grundlegend. Es ist ein internationales Zollverfahren, entwickelt für den Straßentransport. Sie vereinfacht den grenzüberschreitenden Transport erheblich. TIR-Carnets fungieren als Sicherheitsleistung. Sie garantieren dem Zoll, dass die Waren ordnungsgemäß abgefertigt werden. Die Internationale Straßentransport-Union (IRU) stellt das Carnet aus. Es erhält breite internationale Anerkennung. Mit einem Carnet TIR können Waren problemlos durch mehrere Länder transportiert werden. Grenzkontrollen entfallen in der Regel was die Reisekosten und Zeit erheblich reduzieren kann.

Diese beiden Verfahren sind nicht dazu gedacht gleichzeitig angewendet zu werden. Sie sind speziell auf verschiedene Transportarten und Gegebenheiten zugeschnitten. Wenn beispielsweise Waren aus Sachsen in die Ukraine transportiert werden, wäre das Carnet TIR die geeignete Lösung. Der Transporteur muss über genügend Kenntnisse der Zollverfahren verfügen. Ansonsten könnte es zu Verzögerungen kommen die sich negativ auf die Lieferkette auswirken. Es gilt sicherzustellen – dass alle entsprechenden Dokumente korrekt beantragt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das T1-Verfahren und das Carnet TIR-Verfahren klare Unterschiede in ihrer Anwendung und ihrem Zweck aufweisen. Während das T1-Verfahren auf den Transit von Waren in Drittländer abzielt, konzentriert sich das Carnet TIR auf den zügigen Straßentransport durch mehrere Länder. Die Wahl des richtigen Verfahrens kann den reibungslosen Ablauf des internationalen Handels erheblich steigern.






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