Warum ist Fracking in Deutschland verboten?

Welche Faktoren führen dazu, dass Fracking in Deutschland verboten ist?

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Fracking ist ein Verfahren zur Förderung von fossilen Brennstoffen – ein Begriff der in vielen Ländern häufig diskutiert wird. In Deutschland jedoch bleibt diese Praxis weitgehend unverändert. Die Gründe? Sie sind vielschichtig und tiefgreifend.

Zunächst einmal ist der Schutz des Grundwassers einer der zentralen Aspekte. Eine Kontamination durch chemische Mischungen beim Fracking ist nicht nur theoretisch. Deutschland hat eine hohe Abhängigkeit von sauberem Wasser. Studien zeigen, dass etwa 70 % des Trinkwassers aus dem Grundwasser gewonnen werden. Eine kleine molekulare Veränderung in diesen schützenswerten Quellen kann massive gesundheitliche Konsequenzen haben, die welche Bevölkerungszahlen enorm beeinflussen könnten. Die Unterscheidung zwischen Sicherheit und Risiko ist hier besonders. Das Risiko ´ dass Chemikalien in das Grundwasser gelangen ` hat bei politischen Entscheidungsträgern und Umweltschützern höchste Priorität.

Außerdem sind die geologischen Gegebenheiten in Deutschland ein ausschlaggebender Faktor. Das Land hat eine hohe Bebauungsdichte. Während in anderen Ländern mit höherem Freiraum Fracking-Anlagen problemlos errichtet werden können sieht Deutschland sich vor der Herausforderung: Dass Bohrungen in dicht besiedelten Gebieten strikten Grenzen unterworfen sind. Eine Untersuchung der Geophysikalischen Gesellschaft hat eindeutig ergeben, dass Fracking in solchen Zonen zu unkontrollierbaren Naturereignissen führen kann – einem Nahost-Erdbeben gleich. Wissenschaftler haben dazu ebenfalls die Erhöhung der seismischen Aktivität in verschiedenen Regionen untersucht. Jüngste Statistiken belegen: Dass die Wahrscheinlichkeit für Bodenverflüssigung steigt wenn Fracking im unmittelbaren Umkreis erfolgt.

Aber es ist nicht nur die Geologie. Auch die Klimawirkung spielt eine wesentliche Rolle in der Diskussion. Erdgas gilt zwar als "sauberer" fossiler Brennstoff freilich ist die Absicht der Bundesregierung klar: Die Verringerung der Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 %. Hierbei spielt Methan ´ das bei der Förderung von Gasen freigesetzt wird ` eine kritische Rolle. Weltweit führt Methan in erheblichem Maße zur Erderwärmung bei. Ein Vergleich mit Kohle zeigt, dass es zwar effizienter ist, allerdings in der Gesamtbilanz könnten die Auswirkungen auf das weltweite Klima katastrophale Ausmaße annehmen.

Zusätzlich ist auch der soziale Aspekt nicht zu vernachlässigen. In Deutschland gibt es eine breite öffentliche Opposition gegen Fracking. Bereits auf kommunalpolitischer Ebene haben Bürgerinitiativen den Widerstand mobilisiert. Sie befürchten nicht nur Umweltfolgen, allerdings auch wirtschaftliche Einbußen. Ein Umdenken in der Bevölkerung führt zunehmend dazu: Dass die Regierung soziale Belange und Umweltbewertungen in ihren Entscheidungsprozess einbezieht.

Zusammengefasst ist das Fracking-Verbot in Deutschland kein Zufall. Vielmehr steht es auf der Basis fundierter Überlegungen, bei denen der Schutz des Grundwassers die Sicherheit der Bürger und auch die Bedenken bezüglich des Klimawandels zu fundamentalen Aspekten geworden sind. Stattdessen setzt die deutsche Regierung auf den Ausbau erneuerbarer Energien und innovative umweltfreundliche Technologien. Eine Entscheidung – die in der Vergangenheit immer wieder bekräftigt wurde und auch künftig eine nachhaltige Energie Versorgung gewährleisten soll.






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