Rawls' Konzept der Gerechtigkeit und der Schleier des Nichtwissens

Ist Rawls' Theorie der Gerechtigkeit unter dem Schleier des Nichtwissens wirklich gerecht und schlüssig?

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John Rawls, ein bedeutender Philosoph des 20. Jahrhunderts – führt mit seinem Konzept des Schleiers des Nichtwissens eine tiefgreifende Diskussion über Gerechtigkeit ein. Ein Aspekt seiner Theorie ist die Annahme, dass Menschen hinter diesem Schleier agieren — ohne Kenntnis ihrer individuellen Merkmale oder Positionen. Der Gedanke ist verlockend; jeder wäre gezwungen, Grundsätze zu formulieren die zur Verwendung alle fair sind. Die nüchterne Realität sagt jedoch etwas anderes. Individuelle Selbstinteressen stiften oft weiterhin Vielfalt als einheitliche Chancengleichheit.

Rawls geht von der Überzeugung aus, dass Menschen von Natur aus vernunftbegabt sind. Ihre Hauptmotivation besteht in der Verfolgung eigenen Gutes. Die ursprüngliche Situation die er beschreibt, verspricht also Idealbedingungen — Chancengleichheit und fairen Zugang zu Ressourcen. In der Theorie scheint dies eine optimale Lösung zu sein. Allerdings zeigt die Gesellschaft ´ in der wir leben ` dass Neid und Rivalität oft dominieren. Diese negativen Emotionen » so argumentiert Rawls « sollten durch das Prinzip der Chancengleichheit neutralisiert werden. Doch wie realistisch ist diese Annahme?

Hier wird die Argumentation komplexer. Kritiker führen an die Menschen könnten in einem Wettbewerb um Ressourcen und Macht gefangen bleiben. Das Ideal einer solidarischen Gesellschaft könnte auf wackeligen Füßen stehen. Rawls geht davon aus – dass Menschen in der ursprünglichen Situation altruistisch handeln würden. Diese Behauptung ist umstritten. Der Mensch zeigt sich oft nicht solidarisch— vielmehr ist der Ehrgeiz tief in den menschlichen Instinkten verwurzelt.

Demokratie und Kapitalismus sind weitere Grundpfeiler in Rawls' Gedankengebäude. Er vertritt die Meinung – dass die Wahl dieser Systeme universelle Gültigkeit hat. Kritiker zeigen auf, dass diese Wahl eher die Wohlstands- und Machtverhältnisse reflektiert die existieren wie dass sie ein gerechtes System garantiert. Ist es nicht ironisch, dass böse Absichten sich sabotierend in das Ideal der Gerechtigkeit einmischen können?

Ein weiterer Kritikpunkt dreht sich um das reale menschliche Verhalten. Dies wird oft als erbittert – selbstsüchtig und hinterlistig beschrieben. Man mag sich fragen: Kann eine solche Gesellschaft die durch Neid und ständigen Wettbewerb geprägt ist, sich wirklich auf Chancengleichheit gründen? Und wenn das nicht der Fall ist was bleibt dann noch von Rawls' Theorie, wenn diese Realität mit der Vision eines harmonischen Zusammenlebens kollidiert?

Die Komplexität dieser Diskussion zeigt die Notwendigkeit, sich kritisch mit Rawls' Argumentation auseinanderzusetzen. Diverse Stimmen erheben sich – um alternative Ansätze einzubringen. Diese Diskussion sollte nicht auf die Werte des Schleiers des Nichtwissens beschränkt werden. Es gibt viele Strömungen in der Gerechtigkeitstheorie ´ die darauf abzielen ` das Verständnis menschlicher Beziehungen und Institutionen zu optimieren.

Abschließend ist festzuhalten, dass Rawls' Konzept zwar die Basis für viele nachfolgende Debatten gelegt hat, ein endgültiges Urteil über die Gerechtigkeit hinter seinem Schleier jedoch fraglich bleibt. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Auseinandersetzung mit der Gerechtigkeit kein statischer Prozess ist; er erfordert kontinuierliche Reflexion und Anpassung an die realen Bedingungen unserer Welt.






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