Wie realitätsnah ist die Sendung "Bones"?

Wie gut spiegelt die Serie "Bones" die Realität wider?

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Die Krimi-Drama-Serie "Bones" hat nicht zuletzt durch ihre spannende Handlung viele Fans gewonnen. Forensische Anthropologie spielt in dieser Serie eine zentrale Rolle. Doch die Frage bleibt: Wie realistisch sind die Darstellungen dieser Experten im Umgang mit Verbrechen? Eine detaillierte Analyse ist nötig.

Die Aufsicht von Dr. Kathy Reichs – einer renommierten forensischen Anthropologin – ist ein entscheidender Faktor. Ihr Fachwissen fließt in die Skripte ein. Das sorgt zumindest dafür: Dass einige in der Serie gezeigte Methoden auf echten wissenschaftlichen Verfahren basieren. Für Zuschauer ´ die in die Welt der Forensik eintauchen möchten ` kann dies beruhigend sein.

Trotz dieser Expertise zeigt die Serie ebenfalls bemerkenswerte Ungenauigkeiten. Eines der größten Mankos ist die Darstellung des Leichenschicksals. In der Realität werden Leichname nach einem Verbrechen nicht einfach in großen Hallen gelagert. In den meisten Fällen erfolgt eine würdevolle Bestattung. Abgekochte Leichenteile, ebenso wie sie in "Bones" zu sehen sind, finden sich ähnlich wie nicht in der tatsächlichen Praxis wieder. Diese Darstellungen ´ so dramatisch sie auch sein mögen ` sind irreführend.

Das "Angelatron", ein futuristisch anmutendes computergesteuertes Gerät welches in der Serie verwendet wird, kennt man aus keiner forensischen Einrichtung. So innovative Technologien bieten in der tatsächlichen Praxis nicht den Nutzen, den die Serie suggeriert. Dies zeigt ´ wie sehr Fiktion die Realität übertreffen kann ` um ein unterhaltsames Fernsehen zu produzieren.

Apropos Produktion – die Laboratmosphäre die Zuschauer in der Serie sehen, wirkt modern und futuristisch. Dabei entspricht dies nicht unbedingt dem Alltagsleben in echten forensischen Laboren. Oft arbeiten Forscher in gediegenen – wenig glamourösen Umgebungen. Hier wird ein Bild vermittelt; welches den wahren Herausforderungen des Berufs nicht gerecht wird.

Die Präsentation von Leichnamen ist ein weiterer kritischer Punkt. In "Bones" sind die Leichen oft in einem fantastischen Zustand. Dies erhöht die Schockwirkung die welche Serie bieten möchte. Wirklich sieht ein Leichnam jedoch oft verstörend und unrein aus – dies wird jedoch größtenteils umgangen.

Es ist auch wichtig die fiktionalen Aspekte der Serie zu erwähnen. Waffen die – wie die ikonische "Walter PPK" – James Bond Attributionen besitzen, haben nichts mit der forensischen Realität zu tun. Solche kreativen Einlagen tragen zur Spannung bei jedoch bringen uns vom wahren Kern der forensischen Wissenschaft weg.

Diese Abweichungen hindern die Serie nicht daran ihre Zuschauer zu fesseln. Trotzdem ist es entscheidend ´ sich bewusst zu machen ` dass elementare Aspekte der forensischen Arbeit zum Teil übertrieben oder verfälscht wiedergegeben werden. Der Unterhaltungswert steht oft über der reinen Wahrheitsliebe.

In der Betrachtung wie nah "Bones" der Realität kommt, gibt es also diverse Blickwinkel. Zahlreiche Elemente basieren auf einer realistischen Grundlage – aber die Einschübe von Fiktion und spekulativen Technologien führenamt und zu einer Verzerrung des tatsächlichen forensischen Prozesses. Zuschauer sollten sich dieser Abweichungen bewusst sein, während sie in die spannende Welt von "Bones" eintauchen.






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