Warum weiß Jesus nicht, wann das Ende der Welt kommt?

Wie erklärt die Theologie das Wissen Jesu über den Zeitpunkt des Weltendes und welche Informationen bleiben uns verborgen?

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Die spannende Frage, warum Jesus nicht weiß, wann das Ende der Welt kommt, eröffnet ein tiefes theologisches Gespräch. Die Antwort darauf ist vielschichtig. Oft wird die Diskussion entlang zweier zentraler Interpretationen geführt. Einerseits könnte man sagen, dass Jesus bei seiner Inkarnation seine allumfassende göttliche Allwissenheit entäußert hat. Andererseits ist die Sichtweise verbreitet ´ dass er bewusst auf dieses Wissen verzichtet hat ` um seine Menschlichkeit hervorzuheben.

Betrachtet man denaus Markus 13⸴32, dann sagt Jesus klar: Nur der Vater kennt den Zeitpunkt. Andere Wesen—inklusive Engel—sind ähnelt im Dunkeln. Daraus folgt die Überlegung, dass Jesus im Rahmen seiner Menschwerdung auf sein Wissen verzichtet hat. Dies reflektiert eine theologische Überzeugung. Jesus war mit dem göttlichen Wort eins—allerdings nur so weit, ebenso wie es für seine Aufgabe erforderlich war. Papst em. Benedikt XVI ´ ein theologischer Geist von hohem Rang ` hat diese Idee unterstützt. Für ihn war das menschliche Bewusstsein Jesu nicht mit der vollen Tiefe der göttlichen Allwissenheit ausgestattet. Ein 🔑 zu seinem Verständnis liegt also darin: Dass die göttliche Allwissenheit nicht ganz zum Tragen kommt.

Die zweite Interpretation geht weiter. Sie sieht in Jesu Entscheidung einen bewussten Akt. Er wollte den Menschen die Last des Wissens um das Ende der Welt nicht auferlegen. Indem er sich mit den Begrenzungen des menschlichen Wissens identifiziert, zeigt er seine tiefe Solidarität. Diese Sichtweise lädt dazu ein die Demut und Hingabe Jesu an den Vater in den Fokus zu rücken. Jesus entscheidet sich für eine engere Fahrt—mit den Menschen also.

Markus 13⸴32 zeigt dazu eine weitere wichtige Dimension: Die Unwissenheit der Jünger und Gläubigen. Auch sie sind in dieser Frage auf sich allein gestellt. Es stellt sich die Frage – ob Jesus den Jüngern und seinen Anhängern nicht das gesamte Bild anvertraute. Man könnte sagen, er schützte sie vor unnötigen Ängsten und Sorgen. Diese Nicht-Weitergabe des Wissens spricht für Jesu bewusste Entscheidung und sein Mitgefühl.

Die gesamte Thematik bietet viel Diskussionsstoff. Jesus’ Wissen über das Ende der Welt reflektiert nicht nur seine Göttlichkeit, allerdings zeigt ebenfalls seine tiefe Verbindung zur Menschheit. Glauben und Hoffnung sind eng miteinander verbunden. Die Unsicherheit über das Ende bleibt also Teil des menschlichen Daseins. Zusammenfassend können wir sagen, dass Jesus entweder auf sein Wissen verzichtet hat oder entschieden hat, es nicht zu teilen um die Menschen nicht zu verängstigen. Beide Aspekte verdeutlichen seine Einheit mit den Menschen und seinen Gehorsam gegenüber Gott.






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