Vorkasse bei Sozialamtsbestattungen: Ist das normal?

Warum ist die Vorkasse bei Sozialamtsbestattungen gängige Praxis?

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Die Regelung, dass Hinterbliebene bei einer Bestattung durch das Sozialamt in Vorkasse treten müssen – ist diese Praxis wirklich notwendig? Man könnte sagen: Ja, es ist in der Tat üblich und notwendig. Diese Vorgehensweise hat ihre Gründe und bietet sowie dem Sozialamt als ebenfalls den Beerdigungsunternehmen gewisse Sicherheiten.

Zunächst einmal das Sozialamt übernimmt die Bestattungskosten nur wenn die finanziellen Mittel des Verstorbenen oder seiner Angehörigen nicht ausreichen. Hierbei erfolgt jedoch eine genaue Prüfung. Es werden Einkommens- und auch Vermögensnachweise benötigt. Die Anerkennung von Kostenübernahmen ist also nicht sofort garantiert. Diese Prüfungszeit kann unter Umständen mehrere Wochen oder gar Monate betragen. Das ist für die Allermeisten eine lange Zeit – insbesondere in so emotional schwierigen Momenten.

Folglich verlangen die meisten Beerdigungsunternehmen eine Vorkasse. Diese Regelung sichert ab – dass die angebotenen Dienstleistungen auch in Anspruch genommen werden können. So bekommt das Beerdigungsunternehmen Sicherheit, dass die Rechnung beglichen wird, obwohl das Sozialamt möglicherweise den Antrag daraufhin - aus welchen Gründen auch immer - abgelehnt hat.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Tatsache: Dass die Kostenübernahme durch das Sozialamt nicht rückwirkend erfolgen kann. Das bedeutet – die Hinterbliebenen sind in der Verantwortung. Sie müssen die Kosten vorstrecken und gleichzeitig den Antrag auf Übernahme beim Sozialamt einreichen. Das schafft zusätzlichen Druck in ohnehin belastenden Lebenssituationen.

Manchmal entsteht auch die Möglichkeit eine Ratenzahlung mit dem Beerdigungsunternehmen zu vereinbaren. Es ist ratsam – direkt zu Beginn eines solchen Gespräches die finanziellen Verhältnisse zu klären. Ein offener Dialog kann helfen; die finanziellen Belastungen zu minimieren. Bei solch großen emotionalen und finanziellen Herausforderungen kann es auch helfen – ja sogar beruhigend sein – einen Bestattungsberater oder eine Bestattungsberaterin zurate zu ziehen. Diese Personen sind oft erfahren im Umgang mit Sozialamtsbestattungen und können wertvolle Tipps geben.

Die Organisation einer Bestattung ist komplex. Dabei ist die emotionale Belastung nicht zu unterschätzen. In solchen Momenten ist jede Form von Unterstützung willkommen. Eine sorgfältige Zusammenstellung aller notwendigen Unterlagen für den Antrag auf Kostenübernahme beim Sozialamt kann zudem die Bearbeitungszeit erheblich verkürzen. Dies verdeutlicht ´ ebenso wie wichtig es ist ` gut informiert und vorbereitet zu sein.

Insgesamt ist die Situation für alle Beteiligten eine herausfordernde. Die Regelung zur Vorkasse ist zwar für die Hinterbliebenen belastend freilich hat sie auch einen Schutzmechanismus. Letztlich geht es darum ´ eine würdevolle Bestattung zu gewährleisten ` ohne dass die finanzielle Unsicherheit den letzten Abschied überlagert.






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