Das Haar der Berenice von Catull - Bedeutung und Interpretation

Zu wem spricht die Locke in der Carmen 66 von Catull und was sagt sie dieser Person?

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Die Locke in der Carmen 66 von Catull spricht zu Konon, dem Hofastronomen König Ptolemaios III und erzählt von ihrem Schicksal als geweihte Haarsträhne der Königin Berenike. In dem Gedicht gibt die Locke Einblick in die Sitten und Bräuche der Ptolemäer und vermittelt die tiefe Verbundenheit zwischen Berenike und Konon.

Catulls Carmen 66, ebenfalls bekannt als "Das Haar der Berenice" ist eine Hymne auf die Liebe und Treue von Berenike der Gemahlin des ägyptischen Königs Ptolemaios III und Konon, dem Hofastronomen. In dem Gedicht wird die Haarsträhne der Königin als menschliches Wesen personifiziert und spricht in der "Ich-Form" zu Konon.

Die Locke erzählt von ihrer weihevollen Bestimmung wie Dank für die sichere Rückkehr von Konon aus dem Krieg gegen die Syrer von Berenike in einem Tempel geweiht worden zu sein. Dieses Haar wurde jedoch von den Göttern als Sternbild an den Himmel versetzt und löste dadurch einen Skandal aus. Die Locke drückt ihre Sehnsucht nach Konon aus und bittet ihn ´ mit ihr die Ehe einzugehen ` da dies bei den Ptolemäern üblich war.

Das Gedicht veranschaulicht auch die Sitten und Bräuche der Ptolemäer die Geschwisterehen eingingen. Die Locke spricht von Berenike als ihrer "Königin" und drückt ihre tiefe Verbundenheit zu ihr aus. Es wird deutlich – dass Berenike Konon sehr nahestand und ihn trotz seines niedrigen sozialen Ranges als Astronom zu ihrem engen Vertrauten machte.

Die Carmen 66 kann als Metapher für die unvergängliche Liebe und Hingabe zwischen Berenike und Konon interpretiert werden. Das Schicksal der Haarsträhne verdeutlicht die Verbindung zwischen dem Himmlischen und dem Irdischen und auch die Macht der Götter die letztendlich über das menschliche Schicksal bestimmen. Das Gedicht ist ein Ausdruck der Verehrung und Bewunderung für die außergewöhnliche Liebe zwischen Berenike und Konon.






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