Pubertäre phase

Pubertäre Phase?

Die Antwort darauf ist nicht ganz einfach. Denn die geschilderte Situation ist an dieser Stelle nicht auch nur im Entferntesten zu überschauen geschweige denn zu lösen. Eine professionelle Betreuung, z. B. eine Familientherapie oder anhaltende Beratung durch eine erfahrene Psychologin ist unbedingt erforderlich. Ihr braucht eine fachlich versierte neutrale Instanz, die von allen Beteiligten und vor allem auch von deiner 15-jährigen Tochter akzeptieren wird. Wahrscheinlich habt ihr schon viel zu lange damit gewartet. Aber einige Aspekte möchte ich dennoch vorab auf den Weg bringen:
Vermutlich ist die ältere Schwester die Favoritin in der Familie - strebsam, erfolgreich, gut in der Schule, nützlich, liebenswürdig, klug. Eigenschaften, an der es die jüngere mangelt. Den vierjährigen Abstand zur älteren Schwester konnte die jüngere nie aufholen, sie fühlt sich schlechter, dümmer, vernachlässigt und weniger geliebt. Ist es so?
Dann könnten wir das Problem weiter einkreisen: Was tut und tatet ihr Eltern dazu? Prüft zu beiden Geschwistern, rückwirkend auf die vergangenen 15 Jahre. Prüft auf Unterschiede. Sucht nach Fehlern, die auf gehen, und versucht diese ab jetzt zu vermeiden. Ein 15-jähriger Backfisch hat nur einen einzigen Rückhalt im Leben, und dieser ist gleichzeitig auch seine einzige Chance: die Familie. Sonst ist da niemand.
Aber was auch immer ihr über euch und eure Töchter in Erfahrung bringt, ihr werdet den Karren nicht durch eigene Kraft aus dem Dreck ziehen können, solange ihr nicht alle am selben Ende zieht. Das heißt, ihr braucht ein klar definiertes Ziel, das alle verstehen und das alle unbedingt, koste es, was es wolle, erreichen möchten. Nur eine regelmäßig wahrgenommene fachliche Beratung kann euch dabei helfen, das Ziel zu finden und die einzelnen Etappen bis dahin festzulegen. Es muss von neutraler Autorität aus geschehen, sonst würden alle Beteiligten Tag für Tag neue Ausflüchte erfinden.
Eure Tochter ist immer noch eure Tochter. Lasst sie das von ganzem Herzen fühlen. Ihr entscheidet euch für sie, und zwar bedingungslos. Findet sie einen Weg in eure Herzen, dann spürt sie den Weg, den sie frei von Drogen und Kriminalität aus freier Entscheidung gehen kann. Ich bin mir sicher, dass sie in den vergangenen 15 Jahren nichts anderes wollte.
Eure Tochter muss raus aus ihrem Alltagsszenario. Sie braucht weder Junkies noch Drogenfahnder noch irgendwelche Amtspersonen um sich, sondern authentisch liebevolle, gerade Menschen, die verstehen, was los ist, die sie annehmen, aufnehmen und ihr dort, wo sie Fortschritte macht, zusprechen. Hier gilt es zunächst die Schulsituation zu klären. Sollte es dort unlösbare Konflikte mit Lehrern und Mitschülern geben, dann wäre u. U. ein Schulwechsel inklusive Neuanfang sinnvoll. Dann solltet ihr klären, welchen Einfluss ihre 'Clique' auf sie hat. Darüber solltet ihr sehr gut informiert sein. Denn nur dann könnt ihr eurer Tochter verdeutlichen, wo deren Gefahren und Chancen liegen. Macht euch nichts vor, in den Augen eurer Tochter seid ihr, die Familie, die schlechtere Gesellschaft, aber ihr solltet die Konkurrenz aufnehmen. Dazu zählt sicherlich , doch vor allem all das, was eine Jugendclique nicht leisten kann - Erfahrungen grundlegend und einsichtig aufbereiten und zutreffende Perspektiven eröffnen. Es ist nicht zu spät. Eure Tochter wird, wenn alles gut geht, womöglich noch 70 wunderbare und erfüllte Jahre erleben.

für die Antwort. Ich konnte und wollte hier nicht alles darlegen, sprengt eh den Rahmen. Bei einem Psychologen waren wir bereits. In mehreren Sitzungen, unsere Tochter war dabei. Aussage der Psychologin: Sie wird sich nicht ändern, da sie es so richtig findet. Wir als Eltern sollen uns helfen lassen, damit wir mit dieser Situation umgehen können. Gut. gemacht und auch nicht geholfen. Unsere Große hat sich seit Jahren vernachlässigt gefühlt, da sich alles nur um die Kleine drehte. Wir haben beide gleich erzogen und lieben sie auch beide gleich. Nunja, aber was wird wenn sie wirklich ausziehen will? Ich kann sie ja schlecht anketten.
Nochmals herzlichen Dank für die Mühe

Falls Euere Tochter einer Familientherapie nicht zustimmt und sie sonst auch mit niemand sprechen will, bleibt möglicherweise nur der Weg zum Jugendamt und eine betreute Wohngruppe.

es muss die polizei gerufen werden,Mein bruder war auch mal so schlimm,wie deine tochter,Dann haben wir ihn 2 wochen weggeschikt,Und wie er nach 2 wochen wieder nach hausewarr ,War er wieder normal

Ich bin Vater von vier Kindern und habe das gleiche mit meiner ältesten Tochter im alter von 15 mitgemacht. 2 Wochen fort, ohne dass ich wußte wo sie war, nachts um 3 uhr mit dem sanka stockbesoffen von einer kirchweih gebracht, jedes wochenende mit einer band unterwegs , alle 2 wochen einen neuen freund usw.
ich hab auch versucht hilfe zu bekommen, man zweifelt ja echt an sich selbst. da saß mir dann eine 20-jährige soz.päd. gegenüber und sagte mir, ich sollte meiner tochter grenzen aufzeigen. einer 15 jährigen? prügeln, einsperren und anketten lehne ich ab, also wie soll ich grenzen aufzeigen. habe dann das gespräch abgebrochen. Polizei gleiche fehlanzeige, die machen erst was, wenn was passiert ist. ich kann dich deshalb gut verstehen.
Mir hat der gedanke geholfen, das sie mal eine liebe vernünftige erwachsene wird. ich habe prinzipiell zwischen dem getrennt, was sie gemacht hat und wer sie ist. ich habe ihr im ruhigen ton jedesmal gesagt, das mir ihr verhalten nicht gefällt und die möglichen konsequenzen für sie aufgezeigt und ihr aber deutlich gemacht, dass sie trotz allem meine tochter ist und ich sie sehr liebe. das ganze hat gedauert, bis sie 16 1/2 war, dann wurde sie ruhiger, hat ihre schule wieder gut gemacht. heute ist sie 22, hat ihr fach-abi und jetzt eine lehre als groß- und außenhandelskauffrau als klassenbeste abgeschlossen.
ich wünsche dir den mut, sie lozulassen und trotzdem zu lieben. ich weiß, wie schwer das ist, aber deiner tochter hilft es.

für die Antwort. Habe bei dem Erstschreibenden beeits einiges eingeschrieben. Nunja, wir wissen, die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir wollen sie loslassen, ohne sie fallenzulassen. Es wird sicher ein harter Weg. Aber was nun, wenn sie wirklich ausziehen will?
Nochmals herzlichen Dank für die Mühe